Блочный набор / Гротеск, Логотип, Акцидентный шрифт
Вернер Е.Гридер. Заголовок каталога Международной художественной ярмарки. Базель, ід8і. Натуральный размер
Эмалированная табличка фоторепродукционно «привинчена» к переплетной крышке.
Блок набран вечнозеленым шрифтом Блок -
одним из «вкуснейших» акцидентных шрифтов XX века.
14 Блочный набор
Zum Inhalt
Salt da* typografisch« Goital
dan Ist und dl« Setzer nur noch für
dl« t«chnl*eh« Umsetzung verant¬
wortlich sind, haben sich dl« Int-
wird, weit weg von der ausführen¬
den Technik, die typografisch« Form
entwickelt, zunächst als Skizze dann
mit Simulations- oder in Original-
material. Nkhts de
werfen wir auch I
Ideenski zzo In .Versuch und Irrtum*
oder „Versuch und Fortkommen* auf
Darüber denken wir auf der
Wir haben mit Holxiettem und
Holzelementen gute Erfahninoen
gemacht! Dar Zugriff Ist
Für Gestalter kann es nur ein So-
wohl-Als-auch, kein Entweder-Oder
geben. Das ZufuBgehen Ist nicht
ausschnitthaft - über Holzlettem-
Her*teller und nennen Adressen,
über die Holzlettem noch zu bezie¬
hen sind (sie kosten neu oft weniger
als die hoch gehandelten Antiqul-
ft selbst zu entwickeln,
dabei reichte der Entwurfsprozee
Ы* In den Herstellungsprozeü
Lettern
Im neunzehnten und beginnenden zwanzigsten
Jahrhundert wurden Holzlettem in großer Zahl für
typografische Anzeigen und Anschläge verwendet.
Hauptsächliches Gestaltungselement war die auffal¬
lende Letter. Der Grundaufbau der Alltogstypografie
war relativ starr, dagegen wucherten die Schrift¬
formen.
Das änderte sich erst in den zwanziger Jahren,
mit der .neuen typografie*. Die Verbindung von Inhalt
und Form wurde neu gesehen. .Natur und Technik
lehren uns, daß die Form nichts Selbständiges ist, son¬
dern erwächst aus der Funktion (dem Zweck, der Be¬
stimmung), dem verwendeten Material (organische,
technische Stoffe) und der organischen, beziehungs¬
weise technischen Konstruktion." (Tschichold, »Die
neue Typografie«) Durch das Materialempfinden der
.neuen Gestaltung' bewegte sich das Interesse weg
vom ornamentalen Schriftschnitt hin zu Grotesk und
Typoelement. Dabei wurde auch die Qualität der be¬
weglichen Letter als .eigenartiges' Entwurfsmaterial
neu entdeckt und ein experimenteller Zugang eröffnet.
Schon 30 Jahre später ist die bewegliche Holz¬
letter aus dem modernen Auflagendruck verdrängt.
Ihr Gebrauch unterliegt nicht mehr den Kriterien von
Schnelligkeit und Effizienz. Was bleibt, ist die mög¬
liche Anwendung als Gestaltungsmittel und eine fort¬
gesetzte experimentelle Auseinandersetzung mit ihr.
(Die schnelle technische Entwicklung bringt neue
gestalterische Mittel hervor und verdrängt die .alten',
oft lange bevor deren potentieller Reichtum erschöpft
ist. Daß sich das Grafische Gewerbe ausschließlich der
neuen Techniken bedient ist verständlich, unverständ¬
lich dagegen, warum sich die Gestalter von vornherein
beschränken.)
Wir gehen davon aus, daß die Verwendung eines
jeden Gestaltungsmittels, eines jeden Materials neue
Erfahrungen mit sich bringt, die schließlich das Formen¬
repertoire des Gestalters bereichern. Ein wichtiger An¬
satzpunkt unserer Arbeit ist das Aufspüren spezifischer
Material- und Medienqualitäten. In dieser Hinsicht sind
Holzlettem wegen ihrer leichten Handhabbarkeit und
ihrer Ausdrucksfülle besonders wertvoll.
Mit ihnen läßt sich Entwurfsmaterial erstellen, mit
dem unmittelbar gearbeitet werden kann. In dieser
Auseinandersetzung mit dem Material wird die übliche
Trennung zwischen Skizze und Endprodukt teilweise
aufgehoben. Beim experimentellen Entwerfen ver¬
schwindet sie vollends: Entwerferische Arbeit (das
Organisieren der Druckelemente auf der Presse) und
Ausführung (der Druck) verschmelzen und beide
beeinflussen sich gegenseitig.
Der Druckprozeß (Buchdruck) ist mit seinen ein¬
zelnen Elementen - Papier, Farbe, Holz und dem
mechanischen Apparat - transparent und macht viele
Eingriffe, wie z.B. die Verwendung verschiedenartigen
Papiers oder unterschiedlicher Farben, möglich. Was
im Auflagendruck Fehlerquellen wären (falscher Stand
der Druckelemente, fehlerhafte Farbgebung ...) sind
in der Entwurfsarbeit Erfahrungen, die zu bildhaften
Formulierungen führen können.
Wenn dabei offen und wach jedes Resultat auf
Form und Wirkung hin .ausgespielt' wird, wenn das
Material zum .Sprechen' kommt, wird jeder Arbeits¬
schritt zum grundlegenden Erlebnis: Der Weg ist ge¬
nauso wichtig wie das Ziel. Die Auseinandersetzung
zwischen Form und Inhalt wird intensiver.
Einmal in dieser Weise eriebnisfähig geworden,
lassen sich solche Grunderfahrungen auch in anderen
Material- und Medienzusammenhängen umsetzen.
Trotz der oben beschriebenen Vorzüge, droht
diese Technik zu verschwinden (nördlich der Alpen
wird es wohl bald keinen Holzschriftenhersteller mehr
geben).
Sollte diese Entwicklung nicht aufzuhalten sein,
gehen zudem wertvolle originale Plakatschriftschnitte
verloren. Diese sind zwar teilweise auf moderne
Techniken übertragen worden, allerdings nur ihrem
Namen nach.
Vielleicht sind die Holzlettem zu retten, wenn die
Gestalter sie sich zunutze machen.
Die Hersteller ...inYork
Wir konnten in der BRD fünf Adressen, in England, Italien,
Spanien und der Schweiz je eine ausfindig machen, über die noch
Holzlettern zu beziehen sind. Zum Teil wird nicht mehr selbst ge¬
schnitten - man verfügt über die Schriftschablonen und Rechte an
den Schriften und vermittelt die Aufträge zur Herstellung weiter.
Geschnitten wird nach unserem Kenntnisstand noch in York,
Verona, Barcelona und in Oberfranken.
Das Katalog- und Prospektmaterial, das heute noch verschickt
wird, ist zum Teil lückenhaft und unsortiert. Bei neu aufgelegten
Katalogen werden vor allem Schriftschnitte berücksichtigt, die für
aktuell oder modern gehalten werden. Ältere Musterbücher und
Prospekte belegen aber: Es müssen noch viel mehr Schablonen
existieren!
Um einer weiteren drohenden Vernichtung von Schriften vorzu¬
beugen, wäre es notwendig, daß sich die Besitzer um eine vollstän¬
dige Auflistung und sorgfältige Archivierung aller noch existieren¬
den Formen bemühen. (Wir haben erfahren, daß kostbare Schrift¬
schablonen die Decke einer Diskothek zieren.)
Dai Plakat klebte 1984 noch an der Wand Im 2. Stock
der Yorker Manufaktur (heute ¡H dai Stockwerk vermietet und
nur wenigo Oberteile dei Plakoli lind noch zu lehen). El war
dai Meiilenlück Robt. D. DeLittlei aut den frühen 80er Jahren
dei vorigen Jahrhundert!. In teirier Größe von 2,54 к 4,06 Me¬
tern, zusammengeielzt oui 16 mehrfarbigen Blättern, erstaunt
uni heute die Vorstellung, daß ebenso große Druckformen oui
Holzbuchiloben und limen vorhanden gewesen sein müuen.
Au« »Th. Popw & Fruttino Trod.i Jtwmale, Detember IMS : .W« wiehen.
daß da» ironiche Floh« im12 Ilo" Dopp.1 Fujol Formt* von Mr. F. Sporti.
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Буклет / Лист, Гротеск, Лицо и оборот
Коллектив дизайнеров. Крупноформатный буклет. Гамбург, 1988. Формат в сложенном виде 55,5 х 39 см
Большой лист отпечатан с одной стороны в одну краску, с другой - в четыре.
Сложен в два сгиба на неравные «половины» и соответствующим образом сверстан.
Благодаря этому, в верхнем левом углу на фоне черной печати лица
виден лакомый кусочек цвета с оборота. 15 Буклет