Rommersbud)
fahrender Зфіііег
Rerausgegeben von
Viktor von Scheffel
Vignette No. 34083
Яппфеп von Zfjarau
Яппфеп von Z/)arau ift, die mir gefällt,
Sie ift mein Ceben, mein But und mein ßeld.
Яппфеп von Zl)arau bat wieder ibr Вегз
Ruf тіф geratet in Cieb' und in Зфтегз.
Йппфеп von Tbarau, mein Неіфпіт, mein But,
Du meine Seele, mein flei/ф und mein Blut!
Käm' alles Wetter діеіф auf uns зи [фІаЬп,
Wir find gefinnt, bei einander зи ftabn.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unfrer Ciebe Verknotigung fein.
Яппфеп von Zbarau, mein Неіфіит, mein But,
Du meine Seele, mein Kleifdj und mein Blut!
Ксфі als ein Palmenbaum über fіф fteigt,
Bat ¡bn erft Hegen und Sturmwind gebeugt:
So wird die Cieb' in uns тафіід und grob
Паф тапфет Ceiden und traurigem Cos.
Яппфеп von tbarau, mein Неіфіит, mein But,
Du meine Seele, mein §іеі[ф und mein Blut!
»
Würäeft du діеіф einmal von mir getrennt,
Cebteft da, wo man die Sonne kaum kennt:
Іф will dir folgen durф Wälder, йигф (Peer,
Bifen und Kerker und ¡еіпйііфее Beer.
Яппфеп von tbarau, mein Сіфі, meine Sonn’!
(Dein Ceben ¡фііеізі fіф um deines ber um.
Simon йаф
Der Stil, den der altmoäifdje, nid)t me/fr
gelefene Wieland vertritt, ift uns deute
eine геізѵо/іе Ruriofität. Obwohl deffen
Пате eng verknüpft ift mit den größeren,
die geiftig und dicpterifd) das neungef/nte
Jat)rt)undert bef>errfd)en, obwot)! fein Ce¬
ben bis an das Jahr 1813 t)eranreid)t, ift
feine 6efd)mackskultur gang die der (Ditte
des ad)t3et)nten Jahrhunderts. Seine Ge¬
dankenwelt hat uns nichts mehr зи fagen,
aber feine heiteren (Doralitäten und nid)t
3U vergeff en feine heiteren Immoralitäten,
haben веіз, Wik und Caune, haben for¬
mate Кеізе und eine in unferer älteren
Citeratur gang vereingelte Duance von
übermütiger Rokokogragie, welche ihre
Lektüre поф heute amüfant macht, flus
der Überfülle feiner Schriften mag aud)
fon ft noch manches lesbar fein: Rgathon
a/s der erfte äeutfdje Roman, der die 6e-
fd)id)te einer (Denfdgenfeele зи geben fudjt,
die Rbderiten als eine köft/іфе, immer
поф Щфе fatirifche Зфі/derung nie aus-
fterbenden Philiftertums oder аиф das
ßauptbud) feines filters, der Briefroman
Rriftipp, und einige feiner 3eitgenoffen
als ein Werk vollendeter Ьйпріегі(фег
Profa. Rber diefen Romanen des beweg-
Ііфеп, vie/feitigen (Bannes haftet Ьоф
mehr Rttmoàifфes einer weit hinter uns
liegenden брофе, mehr 3eitbedingtes an,
als dank der erftaun/іфеп Ceid)tigkeit
und Bewegh^keit des Vortrags feinen
Versergählungen, in deren tängelnden
Strophen das Rokoko mit alt feiner Rn-
mut поф einmal aufguleben fфеіпі Ob
fie паф вгіефепІапЬ oder in den Orient
führen, unter Іисіапі(ф-апфгоротогрЬ
де(фі/йегіе Botter verfetgen, inSeenwelten
oder Rittergeiten ; meift wirken fie, nur in
andere Rtmofphäre übertragen, wie die
Зфйіег/ріеіе des Rokoko. Die fremden
Roftüme find (Basken, unter denen die
Zoilettenrequifiten der 3eit, Зйфег, Reif¬
röcke und Beutelperücken І;егѵог(феіпеп.
Diefe heiteren (Вагфеп find Rinder einer
verstohlenen Ciebe gwifeigen einem jungen
Saun und einer Bragie und fpielen in
einer Watteaufфen Dafür, deren Jasmin¬
hecken, gier Иф verfфnitten wie die Befühle
der darin tändelnden, зи den verliebten
Deckereien einladen. фг unerfфöpfliфes
J. G. Scheiter & Giesecke, Schriftgießerei, Leipzig
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Anwendungen der Rundgotisch-Kursiv. Geschützt
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uu
Rolginduffrie-CDafd)inen
föödjfte ßreife und viele Anerkennungen
eit einer Reihe von Jahren baue id) in meiner
(T)afd)inenfabrik, welche mit eigner fad)- und
CDodelltifd)lerei, fowie mit Schmiede als aud)
Schleiferei verbunden ift (T)afd)inen und Rpparate für
die gef amte Rolginduftrie, Rohbearbeitung und damit
verwandte Berufsgweige unter Berückfid)tigung aller
tleuerungen auf diefem Gebiete. Das ßringip, die
gange Tätig heit und £eiftungsfät)igheit auf verwandte
Spezialitäten gu konzentrieren, t)at fid), wie mir die
Grfat)rung beftätigt, immer bewährt. 6s ift offenbar
von größtem Vorteil für den Fabrikanten wie für den
Runden, wenn die fes Syftem gur Geltung kommt, weil
es nur dadurd) allein möglid) ift, die Ronftruktion der
Spegialmafd)inen durd) 3uwendung einer intenfiven
Rufmerkfamkeit immer met)r ausgubilden. Sämtliche
Rbteilungen find mit den vorgüglid)ften ßrägifions-
mafd)inen verfehen, wodurd) die CDöglid)keit gegeben
ift, nur forgfältig gearbeitete, auf der Röhe der 3eit
ftehende (T)afd)inen und Rpparate liefern gu können
ftrtt)ur Zfyeile r. R
(Т)а[фіпепЬаи für die g ñoljinduftiie
&
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. Scheiter & Giesecke, Schriftgießerei, Leipzig. Geschützt
Anwendung der Rundgotisch-Kursiv. Einfassung Serie 628 u. 628a
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