in Mainz geborenen Johann Gutenberg, da nun
für die Buchdruckereien Buchstabensätze aus Holz
und Metall geschnitten und später gegossen wur-
2. Die Schrift als Mittel der Werbung
Der Gesamtrahmen der Werbung in unseren Ver¬
kaufsstellen wird oft von zentralen Dekorations¬
abteilungen bestimmt und ausgeführt. Die Wer¬
bung in Bild und Schrift muß auf den Beschauer
eindrucksvoll in ihrer Gestaltung wirken. Es ist
aber nicht immer möglich, Gebrauchswerber für
diese Arbeit heranzuziehen, vielmehr muß oft der
Fachverkäufer die Schaufenster und Vitrinen selb¬
ständig gestalten. Der Fachverkäufer muß daher
auf dem Gebiet der Werbung mit der Schrift Fä¬
higkeiten und Fertigkeiten besitzen, um die Aus¬
lagen im Schaufenster oder im Verkaufsraum mit
vorbildlich geschriebenen Schildern zu versehen,
die die Eigenschaften und den Verwendungszweck
3. Die Schreibwerkzeuge
Plakatschriften schreibt man mit besonderen
Schreibwerkzeugen, den Plakatschrift¬
federn und -pinseln. Sie ermöglichen es, je
nach dem Erfordernis, Schriften in verschiedener
Größe und Breite sowie in verschiedenen Formen
zu schreiben.
a) Die Plakatschriftfedern
Für kleinere und mittlere Größen der Plakatschrift
verwendet man Spezialfedern, mit denen
man die einzelnen Buchstaben direkt („aus der
Feder") schreibt, ohne irgendwelche Umrisse der
Buchstaben vorzuzeichnen (Schrifttafeln 1 und 2).
Für die Normschriften und ähnliche Schriften be¬
nötigt man eine Redisfeder, die es gestattet,
jeden Schriftzug gleichmäßig breit auszuführen
und ihn am Anfang und Ende rund abzuschließen
(Abb. 14). Redisfedern sind in den Breiten von 7-5.
72. 3A. 1, 172, 2, 2V2, 3, 4 und 5 mm erhältlich. Ihr
wesentlichstes Merkmal ist die r u n d e S с h r i f t -
p latte, die gleichmäßig breite Schriftzüge als
Schnurzüge ermöglicht. Federn für derartige
Schriften bezeichnet man als Schnurzug-
den. Bemerkt sei, daß in Korea bereits 50 Jahre
vorher der Druck mit beweglichen Metalltypen er¬
funden wurde.
der Ware erläutern und Auskunft geben über
Preise, Rohstoffe und Bedienungsvorschriften.
Um diese Beschriftung in Plakatschrift von ange¬
messener Form und Größe auszuführen, muß der
Fachverkäufer zumindest die einfachen Schrift¬
arten beherrschen. Dazu gehört, daß er räumlich
sehen kann in bezug auf Fläche und Schriftgröße,
Zeilenabstand, Wortzwischenräume sowie sinn¬
gemäße Trennungen bei umlaufenden Zeilen. Als
Schriftart wird die flüssig zu schreibende Antiqua-
Kursiv (Schrifttafel 6) angewendet. Ebenfalls eig¬
nen sich die senkrechte und die schräge Norm¬
schrift (Schrifttafeln 1 und 2) zum Schreiben von
Preisschildern und Plakaten.
federn. Mit den 10 verschiedenen Federbreiten
kann man 10 verschieden große Schriften schrei¬
ben, weil die Höhe der Schrift von der Federbreite
abhängt.
Die Schriftzüge der übrigen Schrifttafeln fangen
schräg an und enden ebenfalls schräg. Zum
Schreiben dieser Schriften werden Breitfedern
benötigt. Sie werden auch alsWechselzug-
Abb. 14 Abb. 15
Der Schriftzug mit Schriftzüge mit der To- und
der Redisfeder Ato-Feder
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Abb. 17
Schriftzug mit
Breitfeder senk
recht zur Breit¬
seite
Abb. 16
E in Blockschrift mit Breit¬
feder geschrieben, Schriftzug
senkrecht zur Breitseite
Abb. 18
Schriftzug mit
Breitfeder
parallel
zur Breitseite
Abb. 19
E in Blockschrift mit Breitfeder
geschrieben, Schriftzüge senk¬
recht und parallel zur Breitseite
federn bezeichnet, weil die Schriftzüge bei Än¬
derung der Federhaltung oder Schreibrichtung
andere Breiten erhalten. Solche Federn sind als
To-Federn und Ato-Federn bekannt
(Abb. 15). Diese erhält man in den Breiten V2, 3Д,
1, 17г. 2, 272 und 3 mm. Abbildung 16 zeigt eine
Blockschrift, die wegen ihrer Größe und Breite nur
mit besonders breiten Wechselzugfedern geschrie¬
ben werden kann. Diese Breitfedern sind als Ato-
Federn bis 25 mm Breite erhältlich. Zieht man
diese Feder senkrecht zu ihrer Breitseite über das
Papier, so erhält man gleichmäßig breite Striche
(Abb. 17); zieht man jedoch senkrecht zur Schmal¬
seite, d. h. parallel zur Breitseite, so ergibt sich ein
gleichmäßig schmaler Strich (Abb. 18). Die Verbin¬
dung beider Schriftzugarten zeigt Abbildung 19.
Alle Plakatschriftfedern besitzen Zungen, die meist
über, vereinzelt auch unterhalb der Feder liegen.
Die Zunge muß man von Zeit zu Zeit von der Feder
lösen und säubern. Man füllt sie mit Hilfe eines
kleinen Pinsels, einer Pipette oder eines Hölzchens
mit Tusche. Die Federn sollen nicht in die Tusche
eingetaucht werden, da sie dann leicht klecksen.
Umrisse der Buchstaben mit Bleistift vor und mit
Tusche oder Wasserfarben (Aquarellfarben) nach.
Den Rundpinsel (Abb. 20b) benutzt man zum Aus¬
füllen der Buchstaben, deren Umrisse mit dem
Spitzpinsel bereits nachgezogen sind. Größere
Schriften kann man auch direkt mit dem Rundpin¬
sel schreiben.
Abb. 20a
Spitzpinsel
Abb. 20b
Rundpinsel
Abb. 20c
Breitpinsel
b) Die Pinsel
An Stelle von Plakatschriftfedern werden bei be¬
sonderen Schriftarten Pinsel, und zwar Spitz¬
pinsel, Rundpinsel und Breitpinsel verwendet.
Mit dem Spitzpinsel, auch Schreibpinsel genannt
(Abb. 20a), kann man kleinere Schriften direkt
schreiben. Bei größeren Schriften zeichnet man die
Den Breitpinsel (Abb. 20c) kann man wie eine
Breitfeder verwenden.
Für kleinere Schriften und zum Nachziehen der
Konturen eignen sich nur feine Haarpinsel mit
Feh- oder Marderhaar, für größere Schriften auch
Borstenpinsel mit geschliffenen Schweinsborsten,
keinesfalls aber einfache Borstenpinsel, wie sie
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