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Schöffers neue Drucke.
leere Raum entgegen, was beim Druck wohl bemerkt worden wäre,
beim Stempeln leicht überblättert werden konnte.
Der Satz ist sehr ungleichmässig in der Breite, es wurde auch
mitunter der Punkt an das Ende der Zeile gesetzt, wenn die Zeile nicht
voll war, der leere Raum blieb also vor dem Punkte. Bei Spitzcolumnen
nahm man sich nicht die Mühe, eine halbe Seite zweispaltig zu setzen,
der Text hörte eben auf, wo es war, ebenso Hess man Ausgangszeilen
zum Beginn einer Seite stehen. Kleine Rubriken wurden, wenn die
Ausgangszeile keinen Raum hatte, in die erste Zeile des folgenden
Abschnittes eingeschoben z. B. :
П xpeditio none De sudario, esolato süt.
wobei man sich die halbfett gesetzten Wörter als roth gedruckt zu
denken hat.
In dieser Type tritt das Bestreben, durch verschiedene Versalien,
selbst auch gemeine Buchstaben, die Handschriften nachzuahmen, noch
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Nr. 41. Alphabet von Schöffers Duranditype. (Facsimile nach dem Original.)
stärker hervor, als im Psalter, einen Beleg dafür liefert das vorstehende
Alphabet Nr. 41.
Während dieses Buch gedruckt wurde, war Schöffer beschäftigt,
eine andere Schrift zu schneiden, es ist diejenige, mit welcher seine
berühmte Bibel von 1462 gedruckt ist, und die wir desshalb auch kurz¬
weg Bibeltype nennen wollen, obschon sie schon vorher zum Druck
verwendet wurde. Zuerst tritt sie in der Unterschrift des erwähnten
Rationale auf.
Da ich nicht die Gelegenheit hatte, soviel Schriftproben als ich
gewünscht hätte, von den Originalen photographiren zu lassen, so
gebe ich als Schriftprobe der Duranditype in Nr. 42 eine photogra¬
phische Nachbildung der von Humphreys veröffentlichten Seite des
Cicero, in welcher die Rubrik mit Bibeltypen, der Text mit Durandi-