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Genealogie Gutenbergs.
In Urkunde XII wird eine Nonne Clare. Tochter des Friele zu
Gensfleisch, genannt, ich habe sie daher neben Johann gestellt. Eine
andere Tochter war Grethe, Tochter des Friele, Frau des Heinz zum
Jungen (Urkunde XVIII) im Jahre 1363.
Köhler führt nur Einen Peter zum Gensfleisch auf, da aber im
Jahre 1382 ein Gredgen, Witwe von Peter zum Genssfleisci-i (Urkunde
XXIX) und im Jahre 1370 Peter zum Gensfleisch und Agnes zum
Jungen, seine Frau, Vorkommen, und dieser Peter doch nicht zwei
Frauen zugleich gehabt haben kann, so habe ich ein Filiationsverhält-
niss angenommen. In dieser Annahme bin ich dadurch bestärkt wor¬
den, dass nach Urkunde XXVIII Friele Gensfleisch, Capitular des
Liebfrauenstiftes zu den Stafflen, Peter Gensfleisch, seinen Vater, und
Peter Gensfleisch, seinen Bruder, Capitular des St. Stefansstiftes
zu seinen Manufidelen (d. i. Testamentsvollstreckern) ernennt. Diese
Urkunde hat Würdtwein veröffentlicht und ich weiss allerdings nicht,
wie ich die Capitularschaft des Bruders Peter mit seiner Verheiratung
vereinigen soll; wenn jedoch Friele 1381 auch den Stadtrath Johann
Gensfleisch zu seinem Manufidelen ernennt íSchaab S. 175, Note) und
in der Urkunde XLIV im Jahre 1396 Johannes sein Bruder genannt
wird, nach Urkunde XL vom Jahre 1392 Henne Gensfleisch über
mehrere von seiner Mutter Grethe, Witwe des Peter Gensfleisch ihm
überlassene Feldgüter, Korn, Kappen und Pfenniggülter einen Bann¬
brief ausstellt, so dürfte siel i doch die angenommene Filiation bestätigen.
Der zweite Peter hatte, wie erwähnt, die Agnes zum Jungen, die
Tochter des Peter zum Eselweck zur Frau, ihr Sohn Friele nannte
sich auf seinem Siegel auch „zum Eselweck“, er heiratete die Grethe
zur Laden aus dem Hause der Gelthuss (Urkunde XX vom Jahr 1366).
Dieselbe kommt in der Urkunde XXIV vom Jahre 1372 als seine
Witwe und als Mutter von Katharina und Johann vor.
Nach ihrer Mutter führen Frielens Kinder den Beinamen „zur
Laden“, es sind jedoch nicht nur Katharina und Johann, in der
Urkunde XL VII vom Jahre 1400 wird ein Friele ausdrücklich Sohn
der Grethe zur Laden, Frielens sel. Witwe, in der Urkunde LV vom
Jahre 1407 Bruder der Katharina genannt. Als ein dritter Bruder der
Katharina erscheint 1410 (Urkunde LVIII) Ortlieb zur Laden, der in
Genealogie Gutenbergs.
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Urkunde LIX vom selben Jahre mit seinem Bruder Friele als Frylen
sel. Söhne zum Gensfleisch, die man nennt zur Laden, aufgeführt wird.
Ob Peter zur Laden, der im Jahre 1411 am Auszug aus Mainz theil-
nahm, gleichfalls ein Bruder der vorigen war, ist aus den Urkunden
nicht zu entnehmen. Weiters kommt ein Friele zur Laden 1437 in
der Urkunde XC als Canonicus vor, und von ihm ist ein Grabstein
vorhanden, nach welchem er 1460 gestorben ist. Einen klaren Beweis,
welcher Schwindel mit Urkunden getrieben worden ist, liefert der
Umstand, dass Schaab, der unter Nr. CXXXI diesen „Deckenstein vom
Grabe des Frele Gensfleisch, Capitular des Stefansstiftes zu Mainz“
citirt, unter Nr. CXXXVI folgende Urkunde bringt: „Aus dem Original.
X VIII. Kal end. May Anno domini MCCCCLXVI obiit dominus FriloGins-
fleiss zu der Laden canonicus sancii Stephani Magunt. unde habemus etc. “,
wornach also derselbe Capitular Friele zu St. Stefan 6 Jahre später
gestorben wäre. In einer Note ist dazu bemerkt: „(Aus) einem auf
Pergament geschriebenen Kalender des Agnesenklosters zu Mainz, der
sich noch unter den Papieren des Herrn Bodmann befindet.“ Ob dieser
Friele derselbe ist, der oben als Bruder der Katharina vorkam, lassen
die Urkunden nicht ersehen, es scheint aber doch ein anderer zu sein,
denn ein Friele nimmt 1411 am Auszuge der Adeligen theil, die Stifts¬
geistlichen werden sich aber kaum daran betheiligt haben, da die
Streitigkeiten mit den Bürgern sie nicht berührten.
Katharinas ältester Bruder Henne Gensfleisch trägt denselben
Namen wie Henne der Alte, aber der eine heisst ausdrücklich Sohn
der Grethe zur Laden, der Frau des Friele (Urkunde XXIV), und
der andere Sohn des Peter und der Grethe (Urkunde XXXIV), er
hatte nach derselben Urkunde eine Tochter Grethe, Nonne im Claren-
kloster, und da diese Urkunde im Jahre 1449 vor dem weltlichen
Gerichte vidimirt wurde, so ist vor diesem Jahre entweder er oder seine
Tochter gestorben. Dieser Johann der Alte hatte im Jahre 1391 eine
Frau Katharina (Urkunde XXXVI), Johann von der Laden dagegen
hatte eine Frau Namens Johanna (Henechin), welche im Jahre 1419 als
seine Witwe ausdrücklich zur Laden genannt wird (Urkunde LXV),
er musste also vor 1419 gestorben sein. Wann Johann der Alte
gestorben ist, ist. aus den Urkunden nicht zu entnehmen, er kommt