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Chinesisch. Japanisch. Hieroglyphen.
Gruppen zu zerlegen und nur die Formen der Classenhäupter schneiden
zu lassen, aus denen dann die Wörter zusammengesetzt werden. Diese
Idee ist praktischer als die Breitkopfs (s. S. 505), da hier die Wörter
aus nur zwei bis drei Elementen zusammengesetzt werden und doch
nur 7000 Stempel benöthigt wurden. Leider verwendeten die genannten
Gelehrten dazu die cursive Form, welche in chinesischen classischen
Werken verpönt ist (Nr. 358). Die schönsten chinesischen Zeichen
schnitt Tetterode in Amsterdam, von welchem Holzhausen in Wien
seine Lettern bezog (Nr. 359). Diesen Typen, welche der classischen
Schrift vollkommen entsprechen, sind Nummern an der Seite des
Kegels eingegossen, nach denen der Setzer leicht den Ort zu beurtheilen
vermag, wohin er sie beim Ablegen zu geben hat. Dadurch wird jede
Verwirrung vermieden, welche bei der grossen Zahl der chinesischen
Zeichen leicht dazu führen könnte, dass ein Wortbild schneller ge¬
schnitten, als aus dem Durcheinander herausgesucht wird.
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Nr. 360. Hieroglyphen von Nies. (Aus der Officin von W. Druguli» in Leipzig.)
Von der japanischen Katakanna hat Tetterode eine Nonpareille
angefertigt, eine Firokanna soll in Ausführung begriffen sein, bisher war
die letztere nur in der k. k. Hof-und Staatsdruckerei in Wien vorhanden.
Die ersten Hieroglyphen wurden von Delafond in Paris ge¬
schnitten, 1831 schnitt Nies in Leipzig 550 Figuren, rechts und links
gewendet, und druckte damit Dr. M. G. Schwartzes Werke. Diese Typen
sind jetzt im Besitze von Drugulin in Leipzig. Auch die k. k. Hot- und
Staatsdruckerei liess Hieroglyphen, aber in der Richtung nach links
anfertigen, daAegyptisch gewöhnlich von links nach rechts geschrieben
wird, doch haben die rechts gewendeten (Nr. 360) den Vortheil, dass
sie in der Richtung mit der hieratischen Schrift übereinstimmen.
Nr. 361 zeigt die Hieroglyphen der k. k. Hof- und Staatsdruckerei
in Wien, denen auch die Hieroglyphen der Pariser Staatsdruckerei
Hieroglyphen. Hieratisch. Demotisch.
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•entsprechen. Diese Hieroglyphen sind entsprechend der Monumental¬
schrift schwarz. Dagegen liess Professor Lepsius in Berlin nach seiner
Rückkehr von Aegypten (1846) zuerst von Beyerhaus, dann von
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Nr. 361. Hieroglyphen. (Typen der k. k. Hof- und S
Ferdinand Theinhardt die Umriss-Hieroglyphen schneiden, von denen
Nr. 362 eine Probe gibt, und welche jetzt bei den Aegyptologen die
beliebtesten sind. Eine Zusammenstellung derselben, welche 1875
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Nr. 362. Hieroglyphen von Theishahdt. (Aus der Officin von A. Holzhauses in Wien.)
veröffentlicht wurde, enthält 1300 Zeichen, doch müssen beim prak¬
tischen Gebrauch noch manche Zeichen nachgeschnitten werden, da
namentlich in der Determination eine ziemliche Freiheit herrscht. Eine
zweite ägyptische Schrift ist die hieratische, welche zuerst von Nies,
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Nr. 363. Hieratisch. (Typen der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.)
schöner später in Holland geschnitten wurde. Nr. 363 zeigt eine Probe
der in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei unter Leitung des Professors
Reinisch geschnittenen Typen. Eine dritte ägyptische Schrift ist die
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Nr. 364. Demotisch. (Typen der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.)
demotische, welche ebenfalls zuerst bei Nies, schöner unter Brugschs
Leitung in Berlin geschnitten wurde, die letztere ist in der k. k. Hof¬
hund Staatsdruckerei in Wien nachgeschnitten worden (Nr. 364).
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