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Stenographische Typen.
Darauf liess dieselbe Anstalt von dem Stempelschneider Josef Leipold
und dem Schriftsetzer Christian Plesse Typen nach Stolzes System
zeichnen und von ersterem schneiden; dieselben waren 1854 in München
ausgestellt, erwiesen sich aber zu gross für den praktischen Gebrauch.
Dann liess die Anstalt von Leipold und dem Schriftsetzer K. Faulmann
(dem Verfasser dieses Werkes) Typen nach Gabelsbergers System
zeichnen und von Leipold schneiden, diese erschienen 1859 und waren
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Nr. 313. Faulmanns stenographische Typen. (Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.)
trotz vorhandener Mängel die ersten stenographischen Typen, welche
praktische Verwendung bis zum Jahre 1864 fanden. Faulmann arbeitete
sodann eine kleine und einfachere Schrift (mit 800 Stempeln) aus und
liess diese auf eigene Kosten von Karl Brendler schneiden, diese
Typen wurden auf der Wiener Weltausstellung prämiirt und von der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei angekauft. Nr. 313 gibt eine Probe.
Diese Typen waren ursprünglich auf verschiedenen aber geraden
Kegel und mit überhängenden Oberlängen dargestellt worden, später
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Nr. 314. Faulmanns stenographische Typen. (Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.)
liess sie Faulmann auf einen Kegel in verschiedenen Linien giessen,
wodurch der Satz so einfach wurde, wie etwa der der arabischen
Schrift. Eine Anzahl Werke wurde mit diesen Typen hergestellt, welche
besonders bei gemischtem Satz (Nr. 314) grosse Vortheile bieten. Eine
Abbildung des Schriftkastens erschien in der , Oesterreichischen Buch¬
drucker-Zeitung“ (1873) und in dem „Journal für Buchdruckerkunst“
(1874). Stenographische. Typen wendet auch Pitman in England für
sein System an, aber dieselben sind einzeln in Blei geschnitten.
Griechisch.
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In Bezug auf Herstellung fremdsprachlicher Typen wurde im
laufenden Jahrhundert allen Anforderungen der Wissenschaft ent-
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ròv xopov ó ovpavòs xai та ovpávta ъраурата хаі тшѵ
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Nr. 315. Griechisch von Ramé. (Aus dem Specimen der Pariser Staatsdruckerei.)
sprechen, es dürfte kaum eine Schrift der Gegenwart oder der Ver¬
gangenheit geben, welche nicht in Typen hergestellt worden wäre.
Wir müssen uns hier auf die interessantesten beschränken.
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psvoç, xai т.я'па zr,ç ¿-іотдр.г,д s’Çapr&v. ’Exsi roiyaooöv
ßoi/Xei xai rà 7ішр-дхя xpoaXaSslv, xai où xXypoi aov
Nr. 316. Griechisch der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.
ròv xópov ó oupavôç xai та ovpdvia траурата xai tù>v
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ànò Tüjv хаіріштірсоѵ. liai крштиѵ уе бхеіршреѵ ròv сt-
Nr. 317. Gursiv-Griechisch der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.
Die griechische Schrift wurde von allen Ligaturen befreit und
deren Schnitt der Antiqua und Gursiv angepasst. Nr. 315 gibt eine
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T£xp.a(.pô[Lsvoç ото àxpujçovTEO те ÿjcav ¿' аитсѵ afAÇOTepoi icapaaxouí
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Nr. 318. Griechisch nach Tischendorff. (Aus der Officin von F. A. Brockhaus in Leipzig.)
Probe der von Ramé 1835 geschnittenen Griechisch der Pariser Staats¬
druckerei, Nr.316und317 Proben der griechischen Schrift der k. k. Hof-
und Staatsdruckerei in Wien, sowohl in ihrer geraden (Antiqua) wie in
ihrer liegenden Form (Cursiv), Nr. 318 gibt endlich eine Probe der
Schrift, welche unter Leitung des Professors Tischendorff bei F. A.
Brockhaus in Leipzig geschnitten wurde.
Eine für archäologische Werke wichtige Bereicherung erfuhr der
griechische Typenschatz durch die nach der Handschrift des Codex
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