720
Schreibschriften.
Thorowgood eine Anglaise, von welcher Nr. 300 eine Probe gibt.
Dieselbe hat zwar nicht den schönen Anschluss, wie die DmoTsche,
aber sie hatte die liegende Form von dessen Schrift und die grössere
Bequemlichkeit im Setzen liess die Mängel der Verbindung übersehen.
In neuerer Zeit ist auch von manchen Giessereien der schräge Kegel
aufgegeben und durch den geraden Kegel ersetzt worden, wobei man,
um das Abbrechen der überhängenden Buchstaben zu vermeiden, den
überhängenden Theil mit starken schräg zulaufenden Stützen (Nasen)
giesst. Der Accuratesse im Schnitt und Guss ist es gelungen, auch bei
diesen geraden Kegeln schöne Lage und einen guten Zusammenhang
f 9£ ? ^
jg 9g s' j? ж
Nr. 310. BRENDLERSche Schreibschrift. (Aus der Schriftgiesserei von Brendler &Marklowsky. Wien.)
der Schrift herzustellen, wie die BRENDLERsche Schreibschrift (Nr. 310)
zeigt, welche zugleich für alle europäischen Sprachen, daher auch für
Russisch, Serbisch. Bulgarisch und Neugriechisch eingerichtet ist. Die
Versalien sind mit oder ohne Zügen, ferner sind Schlusszüge für End¬
buchstaben vorhanden.
Die Schriften Didots fanden bei ihrem Erscheinen solchen
Beifall, dass Krebs dessen Methode sofort auf die deutsche Schreib¬
schrift anwendete und die schöne, wenn auch jetzt veraltete Schrift
schnitt, von welcher Nr. 311 eine Probe gibt.
Schreibschriften und stenographische Typen.
721
In neuerer Zeit hat sich die Zahl der Schreibschriften sehr ver¬
mehrt, es gibt rechtsschräge, linksschräge, einfache Schreibschriften
(sogenannte Schnellschriften), einfache und verschnörkelte Versalien,
/-ê j■ 4 S & 7 # p С?
Nr. 311. Deutsche Schreibschrift aus der A.NDRÄschen Schriftgiesserei in Frankfurt am Main. 1834.
ferner mehrere Rondearten, Cursiv-Rundschriften, und in der deutschen
Schreibschrift merkantile und Fibelformen (vgl. Nr. 312).
Лепс/cm, (Eíucen
Neue englische Schreibschrift. Schnellschrift. Englische Schreibschrift.
Imi] ¿fllnmujiwW) a2)'W:fldzUckeybíl-U/nzt Scfizif’tcj.ICÒÙ Anglaise. Neue Rundschrift. Cursiv-Rundschrift. f t;. Z -fj ws/ 'S/, / / X . ■*//■/*■■ Deutsche Schreibschrift (gerader Kegel). Deutsche Fibelschrift (schräger Kegel). Nr. 312. Schreibschriften aus dem Typenschatze der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. Als sich nach dem Jahre 1848 die Stenographie in Deutschland Faulmann, Gesch. d. Buchdruckerkunst. 4ß
zu verbreiten anfing, wurden bald Versuche gemacht, dieselbe in
Typendruck herzustellen. Im Jahre 1851 veröffentlichte Gustav Schelter
in Leipzig eine Probe stenographischer Typen nach Gabelsbergers
System, welche aber, mit nur wenigen Stempeln hergestellt, kein
richtiges Bild geben konnten. In demselben Jahre hatte die k. k. Hof-
und Staatsdruckerei in Wien Punzen von Nitzsche erworben, welche
in Kupfertafeln eingeschlagen und durch den Kupferstecher zu Wort¬
bildern verbunden wurden, aber das Verfahren war zu kostspielig.