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Königs Cylinderpresse mit Dampfbetrieb.
1811/12. A ist eine gegossene Eisenplatte, welche den Karren der
Handpresse vertritt, dieses Fundament, auf welchem die Form a auf¬
liegt, bewegt sich von & zu с und wieder zurück zu b. Das Farbewerk
mit den Farbecylindern clefg entspricht der früheren Presse, d färbt
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Königs Cylinderpresse mit Dampfbetrieb.
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die Form, wenn dieselbe nach с geht, e dieselbe, wenn sie nach b zurück¬
kehrt. В ist der Druckcylinder, um welchen sich der Bogen herumlegt,
er ist von Eisenguss, Messing oder Holz. Auf diesem Cylinder sind
von Am bis An drei Tympane Ao befestigt, welche sich von dem inneren
Tympan der Handpresse nur dadurch unterscheiden, dass dieser flach
ist, während die in der Maschine dem Cylinder entsprechend gebogen
sind. Es ist fast überflüssig zu bemerken, sagt König, dass Zeug oder
feines Tuch zwischen den Cylinder und das Pergament gelegt werden
muss, weil das ein wesentlicher Bestandtheil jedes Tympans ist. Der
Bogen wird auf .den Tympan gelegt, und legt sich durch sein eigenes
Gewicht rund um den Cylinder. F, F und F sind drei Rahmen, welche
statt des Rähmchens der Handpresse dienen, aber eine von diesem ver¬
schiedene Construction haben. Sie sind auf dem Cylinder durch Stifte
Ar befestigt, um die sie sich bewegen, und mit Riemen versehen. Legt
man den Bogen auf den oberen Tympan, welcher sich in der Richtung
Ba bewegt, so muss das Rähmchen dem Cylinder entlang gehen und
sein oberes Ende, welches sich an die Leitung Bb lehnt, wird dem
Cylinder allmählich näher gebracht. Die Riemen Au treffen den Bogen
bei B, sie sind von dem Querholz At umwunden und ergreifen allmäh¬
lich den Bogen. Kommt es aber vor, dass der Bogen sich nicht durch
sein eigenes Gewicht eng an den Cylinder anschliesst und sein Rand
etwas gelockert ist, wie dies die punktirte Linie S anzeigt, so würden
die Riemen Au den Rand wegschieben, den Bogen aufrollen und ihn
aus seiner richtigen Lage bringen; um dies zu vermeiden, ist die
Springfeder P angebracht, welche mit dem Querholz 0 den Rand des
Bogens sanft auf den Cylinder drückt, bevor die Riemen ihn ergreifen.
Nachdem der Cylinder eine Drittelumdrehung gemacht hat, befindet
sich das Rähmchen Fl in der Stellung von F2 und die Riemen Au
werden jenen Theil des Cylinders umwinden, dessen Riegel Ag die
Schnur des Bogens hält, der sich in kreisrunder Form dem Abdrucke
darbietet. Die Riemen Au können sammt ihren Rollen auf jeder belie¬
bigen Stelle der Querhölzer As und At nach jeder besonderen Form
in der Weise geändert werden, dass sie den Rand des Papieres und
die Zwischenräume zwischen den Columnen bedecken und nur den
zu bedruckenden Raum frei lassen. Sobald der Cylinder das zweite