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Setzmaschinen von Mackie und Hooker.
getrieben und kostet 400—500 Pfund Sterling, sie braucht zu ihrer
Bedienung vier Personen, die gerade nicht Schriftsetzer zu sein
brauchen, einen Leiter der Maschine, einen Perforirer und zwei Knaben
zum Ablegen des Satzes und zum Füllen der Reservoirefächer, wobei
angenommen wird, dass der Maschinenmeister das Ausscliliessen und
Umbrechen der endlosen Zeilen besorgt. Die Maschine von Mackie
soll 12.000 Buchstaben stündlich liefern und auch für Cursiv und
Capitälchen eingerichtet sein. Es wird ihr aber vorgeworfen, dass bei
ihr die Buchstaben mitunter zerbrechen oder verletzt werden, und dass
das Perforiren den Gewinn an Zeit verschlinge. In neuester Zeit soll
Mackie das Perforiren selbst aufgegeben und eine Pianinoform an¬
gewendet haben.
Der HooKERSchen Maschine, welche 1874 patentirt wurde, liegt
ein älteres Verfahren von Mitchell zu gründe. Statt des Tastenbrets
dient ein kleiner, genau der Wirklichkeit nachgebildeter Kasten, dessen
Fächer aus einzelnen durch Isolirschichten getrennten Kupferplatten
bestehen. An der Rückseite jeder Kupferplatte ist ein mit einem Elektro¬
magnet verbundener, mit einer Guttaperchaumhüllung versehener Draht
angebracht. Der Setzer berührt mit einem in Holz gefassten und mit
dem negativen Pol der Batterie verbundenen Messingdraht die Fächer
leicht und bewirkt so das Setzen der Buchstaben. Umbrechen und
Ausschliessen sowie Ablegen bleibt der Handarbeit überlassen.
Praktischer schien sich die Setzmaschine von Hattersley zu
erweisen, von welcher Nr. 223 eine Abbildung gibt. Der Mechanismus
derselben ist einfach und derselbe liegt vor dem Setzer sichtbar, der
somit jede Störung sofort bemerken kann. Der Setzer hat vor sich den
Tastapparat a, auf dessen Tasten jeder Buchstabe deutlich angegeben
ist. Die Eintheilung der Tasten beruht auf dem Giesszettel. Die Buch¬
staben sind auf zwei Eisenschiffen, von denen eines die häufiger vor¬
kommenden, das andere die seltener gebrauchten enthält, in langen
Reihen aufgcstellt und durch Scheidewände aus Messing von einander
getrennt. Um das nöthige Verschieben der Buchstaben zu bewirken,
ist am Ende jeder Letternreihe ein Metallquadrat eingelegt, an welchem
eine Gummischnur befestigt ist, die auf den Rahmen n hinauf steigt.
Durch die Wirkung des Gummibandes ist das Durchgleiten der Buch¬
Setzmaschine von Hattersley.
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Nr. 223. Setzmaschine von Hattersley. (Nach dem Journal für Buchdruckerkunst.)
den Buchstaben übt. Der durchgleitende Buchstabe gelangt hierauf
in den entsprechenden Kanal der bimförmigen Platte g, welche während
der Arbeit durch den in unserer Zeichnung aufgezogenen Deckel
staben verhindert und erfolgt erst, wenn ein über jedem Buchstaben
schwebendes Eisenstäbchen, das dem Buchstaben in Dicke und Kegel
genau entspricht, durch den Tastenanschlag und durch eine Schnur,
welche über die Rollen bed läuft, bewegt, einen gelinden Druck auf