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Winkelhaken. Setzschiff. Hohlstege. Keilrahme.
Tabellenwinkelhaken, welcher mittelst seiner drei Schrauben und dazu
gehörigen beweglichen Wände zu gleicher Zeit in vier verschiedenen
Breiten zu setzen gestattet. Das Setzschift' erfuhr durch Auslegung
seiner Wände mit Zink, durch Zinkbelegung des Bodens, respective
durch den beweglichen Zinkboden mit Zunge eine vortheilhafte Aende-
rung, da die hölzernen Schiffe durch die Feuchtigkeit sprangen, sich
Nr. 216. Tabellenwinkelhaken. (Nach Waldow.)
warfen und den scharfen Winkel einbüssten, so dass die Schrift von
ihnen nicht gut zusammengehalten wurde. Wie man überall das Holz
durch das dauerhaftere Metall zu ersetzen strebt, so zeigt auch Nr. 217
statt des hölzernen Columnenmasses ein metallenes, welches zugleich
einen elastischen Satzhalter bildet, indem eine Feder an der Seite des¬
selben sich gegen die Seitenwand des Schiffes legt und den Satz mit¬
telst des Steges durch ihre Spannkraft zusammenhält. Dagegen haben
sich die sogenannten verbesserten Ahlen (mit Schrauben) sowie die
Corrigirzangen als nicht besonders vortheilhaft bewährt.
Ein wichtiger Fortschritt waren die von dem französischen Schrift¬
schneider Josef Molé im Jahre 1819 erfundenen Hohlstege, welche
eine gleichmässige Ausfüllung der Tabellen¬
räume, der Anfangs- und Spitzcolumnen
ermöglichten und die früheren Holzstege
ersetzten. Die Holzstege, welche in feuchtem
Zustande anschwollen, im trockenen der
Schwindsucht unterworfen waren, ermög¬
lichten nur schwer ein gutes Register, über¬
dies lagen sie meist in buntem Haufen unter-
■ Nr. ai 7. Satzhalter. (Nach waldow.) einander, so dass mit dem Zusammensuchen
der Stege für ein Format Stunden verloren gingen. Den abgeschafften
Holzstegen folgten bald die mit ihnen eng verbündeten Schrauben¬
rahmen, an deren Stelle die Keilrahme sich überall Eingang ver¬
schaffte; auch bei dieser wurden die hölzernen Keile von Marinoni
durch die mechanischen eisernen Schliessstege ersetzt, welche ebenfalls
Sehliessstege. Linienschneidmasehmen.
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schief aber mit Zähnen versehen sind und mittelst eisernen Rollen
befestigt werden, doch sind bei feinen Arbeiten Holzkeile vorzuziehen.
Für das Linienschneiden hat die geschäftige Industrie ebenfalls
Werkzeuge hergestellt. Nr. 218 zeigt einen Linienhobel, bei welchem
sich durch Auflegen der Linie auf die Fläche unter a Geradstösse, auf
die Fläche unter b Gehrungen für Vierecke, auf die Fläche unter с
Nr. 218. Linienhobel. (Nach Waldow.)
Gehrungen für Achtecke hersteilen lassen. Nr. 219 ist eine Linien¬
schneidmaschine, welche in der Weise einer Guillotine arbeitet; a ist
das Messer, welches an einen in den Wänden с befindlichen, durch den
Nr. 219. Linienschneidmaschine. (Nach Waldow.)
Hebel cj zu hebenden oder zu senkenden Theil b befestigt ist, d dient
als Anlage für die in aufrechter Stellung unter das Messer zu bringende
Linie e, während/die Stellungen bezeichnet, welche das Winkelstück d
erhalten muss, wenn man die verschiedenen Gehrungen schneiden will.
Die Correcturabzüge wurden früher in einer Druckpresse ge¬
macht, doch erwähnt schon Täubel (1804) des Abklopfens mit der