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Geschnitzte Buchstaben.
Freilich musste man bei einer grösseren Typenmenge bald die
unangenehmen Eigenschaften des Holzes kennen lernen, welches einen
rechteckigen Körper nicht gut annimmt, und nicht gut bewahrt, da
Holz bei Trockenheit schwindet und bei Feuchtigkeit schwillt. Da
musste die Eigenschaft des Metalls, beim Gusse leicht in gleiche Körper
gegossen zu werden, das Holz verdrängen; weil aber die Schwierigkeit,
den Buchstaben mit dem Auge zugleich zu giessen, nicht gering ist, so
bin ich der Meinung, dass man zuerst blinde Körper goss und das Auge
ausschnitt. Ich habe auf diese Weise manche Buchstaben in meiner
* Geschichte der Schrift“ hersteilen lassen, denn wenn auch die k. k.
Staatsdruckerei in Wien an Reichthum fremder Typen alle anderen
Druckereien übertrifft, so konnte sie doch nicht alle Schriftindividuen
besitzen, die ich zur Vorführung benöthigte; wegen eines einzelnen
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Schöndruck
Wiederdruck
Schöndruck
Wiederdruck
Schöndruck
Wiederdruck
Schöndruck
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Nr. 19. Folio-Format in Quatern. (Aus Wolffgers Formatbuch 1670.)
Buchstabens aber, der vielleicht nur einmal abgedruckt wurde, Stahl-
stempel und Matrizen machen zu lassen, wäre ein ungerechtfertigter
Luxus gewesen. Zur Herstellung solcher blinden Körper, wie es z. B.
unsere Gevierte, Halbgevierte und Drittelgevierte sind, bedurfte man
nur eines sehr einfachen Giessinstrumentes, welches die Winkel für
die Körper und die Wand für die Stärke desselben enthielt.
Man hat gegen die geschnitzten Metalltypen, die man principiell
nicht verwerfen konnte, eingewendet, es sei undenkbar, dass die ersten
Buchdrucker so viele Buchstaben geschnitzt hätten, als zu einem
Quaternion (Lage von 4 Bogen) und den weiter erforderlichen Seiten
gehören. Man nimmt also an, dass, weil die Bücher in Lagen gefalzt und
Beilage 2 zu Faulmanns „Illustrirter Geschichte der Buchdruckerkunst.11
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