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Portraitsatz.

(Nr. 204), von Fleischmann meisterhaft geschnitten, können, wie oben
erwähnt, nur als Nachahmung der BREiTKOPFschen Noten gelten.
Der Mangel an Lücken in den Harlemer Noten beweist offenbar, dass
Enschede den Breitkopf übertreffen wollte, aber man weiss ja, wie
leicht dies bei Proben mittelst Löthkolben und Grabstichel zu er¬
reichen ist. Die Nonpareillenoten Trattners (Nr. 205) sind' gleichfalls
den BREiTKOPFschen nachgeschnitten, wenn nicht etwa Trattner
Matrizen von Breitkopf gekauft hat.

Unsere Beilage 8 gibt noch eine andere Probe von Breitkopfs
titanenhaftem Unternehmungsgeiste: ein Portrait aus Stücklinien
und Punkten. Dieses Blatt ist nie in die Oeffentlichkeit gelangt (Lorck
sagt in seinem Werke „Die Druckkunst und der Buchhandel in Leipzig,“
die Proben habe niemand gesehen) ; ich zweifle, ob dasselbe überhaupt
gesetzt ist und halte dafür, dass wir hier eine Handarbeit Breitkopfs
vor uns haben. Dieses Blatt hat noch das weitere Interesse, dass es
den ältesten bekannten Umdruck zeigt. Wozu bedurite Breitkopf
des Umdrucks, wenn das Bild gesetzt war, er hätte ja leicht den Satz
abziehen können? Dass ein Umdruck im XVIII. Jahrhundert möglich
war, beweist die Aeusserung Alois Senefelders: „Versuche zeigten,
dass feiner Röthel, blos mit Gummiwasser zart abgerieben, gut zum
Umdruck war.“181 Dieser Umdruck wurde, wie die Spuren zeigen, auf
der Kupferdruckpresse gemacht. Da es nicht möglich war, das Blatt
zuphotographiren,habe ich dasselbe von dem geschickten Lithographen
Herrn Bretter genau copiren lassen und der Besitzer der betreffenden
Steindruckerei, Herr Zöller, hat es verstanden, von der Arbeit eine
negative Copie, wie sie das Original zeigt, abziehen zu lassen. Meiner
Meinung nach druckte Breitkopf Linien und Punkte, so wie sie gesetzt
werden sollten, mit der Hand in das Liniennetz ein, nachdem er vorher
mit Bleistift die Umrisse (deren Spuren auf dem Original noch vorhan¬
den sind) gezogen hatte; es war das eine mühselige Arbeit. Hierauf
sollte für den Satz ein Negativ hergestellt werden und dies geschah
mittelst des Umdrucks. Es sind davon zwei Blätter vorhanden, eines
auf dem Liniennetz und eines ohne dasselbe. Ob die Ausführung
Breitkopf nicht befriedigte, oder ob andere Schwierigkeiten sich der
Ausführung entgegenstellten, muss dahingestellt bleiben.

Beilage 9 zu Faulmanns „lllustrirter Geschichte der Buchdruckerkunst“.

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Abgedruckt von dem Cliché des Originalsatzes im Besitze von Breitkopf & Härtei, in Leipzig.