508

Zierschriften. Titel.

eine Probe von einer Reihe Röscheneinfassungen von Paiangon bis
Nonpareille aus der ENDTERSchen Ruchdruckerei in Nürnberg, doch
waren solche auch auf grösserem Kegel vorhanden. Nr. 148, 14-9, 162

und 200 zeigen ihre Verwendung.

Proben von deutschen Zierschriften sind in Nr. 162, 164—1/1
gegeben, häufig wurden auch die Hauptzeilen der Riichertitel ganz in
Holz geschnitten und mit Verzierungen so überladen, dass die Schrift
unter dem Beiwerk verschwindet. Die nicht seltenen Prachtwerke des
XVIII. Jahrhunderts liefern Proben davon. Hübsche Zierschriften für
die Antiqua schnitt Fournier, Proben davon liefern die Initiale in
Nr. 151; die TRATTNERSchen Zierschriften, von denen Nr. 200 eine
Probe in ihrer Anwendung zu Titeln gibt, dürften den FouRNiERSchen
nachgeschnitten sein. Die Titel selbst zeigen das Streben, Harmonie
unter Hervorhebung des Wichtigen zu bringen. In dieser Beziehung
war Bodoni der grösste Meister, der epochemachend bis auf unsere
Zeit wirkte, aber unerreicht geblieben ist. Um die edle Einfachheit der
Titelzeilen mit der Abwechslung in der Form zu verbinden, bedürfte
man jenes grossen Materials an Majuskelsorten, welches die BoDONische
Druckerei auszeichnete, und welches selbst heute in keiner Officili
vorhanden ist. Wir haben jetzt nur wenige Nummern eines Grades
von gleichem Charakter, wir können also einen Titel nur in derselben
Nummer verschiedenen Kegels setzen und müssen, um die gewünschte
Zeilenbreite herbeizuführen, zu Spatien greifen. Daher werden die
Titel wohl einfach, aber nüchtern, und um letzteres zu vermeiden,
müssen wir Zierschriften nehmen, an denen wir allerdings einen
Ueberfluss selbst geschmackvoller Form besitzen. Bodoni verschmähte
auch die Röschen zu Titeleinfassungen zu verwenden, nur Linien¬
einfassungen (s. Nr. 153) bildeten den einfachen aber edlen Rahmen

zu seinen herrlichen Titeln.

Der Musiknotensatz erfuhr durch Breitkopfs Erfindung einen
neuen Aufschwung. Dass J. G. I. Breitkopf der erste war, welchei
Musiknoten aus Theilzügen setzte, steht ausser Zweifel. Enschede in
Harlem machte zwar den Versuch, die Priorität dieser Erfindung für
sich in Anspruch zu nehmen, indem er kurz nach dem Erscheinen v on
Breitkopfs Notendruck in Journalen ankündigte, dass er im Begriffe sei,

Beilage 10 zu FAULMANNS э Ülustrirter Geschichte der Buchdruckerkunst.*

tmr33

l\COBl BRVCKEK1

BIBLIA

HEBRAICA

ÏÎ

1*'

11MU

ш#4

— - -ілОЛ

INSTITUTION

HISTORIAR $0
PH1LOSO

OTT1MORUM С

IT *DlT\OHUM

ABI»«1

NOTIS

ACADEMICA

&

&

B:h,ioth**íLl?ps i V

W

m

m

Ѣ

as

О

ф. Зйіпѵ *u$uít ©retfä

tMUtJtf

«a »re «atta fotbptoaß
unk eAnfU*

sS

4

IV Щ fcr«-*

Sciipsit M. le Bernh

Tableau des Verlags von B. Chr. Breitkopf. (Handzeiehnung.)

Verkleinerte photo-lithographische Copie des Originals im Besitz von Breitkopi & Härtel in Leipzig.