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Alphabete.
Vaterunser-Uebersetzungen, welche mit den Typen der Schriftgiesserei
von Takke hergestellt sind, findet man 5 griechische Vaterunser,
2 hebräische, 1 samaritanisches, 1 syrisches, 1 koptisches, 1 arabisches
und 1 äthiopisches; von diesen Schriften waren also vollständige Lettern
und Matrizen vorhanden. Die TRATTNERSchen Schriftproben weisen
11 Grade Griechisch (Dbppeltertia bis Petit), 9 Grade Hebräisch (Missal
bis Petit), 4 Grade Russisch (Text, Tertia, Mittel, Cicero) auf. Bodonis
Manuale tipografico enthält ausser Griechisch: Hebräisch, Deutsch-
Hebräisch, Rabbinisch, Nestorianisch (Chaldäisch), Pesito (Syrisch),
Estranghelo, Samaritanisch, Arabisch, Persisch, Mandschu, Aethiopisch,
Koptisch, Armenisch, Georgisch, Etruskisch, Phönikisch, Punisch,
Palmyrenisch, Serbisch (Cyrillisch), illyrisch (Glagolitisch), Gothisch,
Tibetanisch, Brahmanisch (Devanagari), Malabarisch (Grantham),
Deutsch (Fractur), Russisch; Bodonis Druckerei scheint die mit
Alphabeten am besten versehene Druckerei seiner Zeit gewesen zu sein
und die der Propaganda übertroifen zu haben. Die königliche Druckerei
zu Paris besass zwar schöne, aber wenige orientalische Schriften.
Das vollständigste Alphabetenwerk jener Zeit lieferte Fournier der
Jüngere in seinem Manuel typographique, Paris 1766, doch sind manche
Alphabete von anderen Druckereien (auch von deutschen) entlehnt,
oder von Fournier selbst, aber nur zu diesem Zwecke, geschnitten.
Die Schriften, von denen Fournier Texte gegeben hat, sind: Batarde,
Bâtarde coulée, Batarde ensemble, Italienne, Ronde, Batarde brisée,
Cursive Française (Schreibschrift), Ancienne Batarde, Lettres de forme,
Lettres de somme, Flamand (die holländische Duits), Allemand (eine
schöne Fractur), Schwabacher, deutsche Schreibschrift, Hebräisch
(3 Grade), Irisch, Rabbinisch, Samaritanisch, Syrisch, Arabisch (von
sehr schlechter Form), Koptisch, Armenisch, Aethiopisch, Griechisch
(7 Grade) und verschiedene Sorten Musiknoten; ausserdem 94 Alpha¬
bete, von denen jedoch manche auf unzuverlässigen Quellen beruhen,
wie die Alphabete des Abraham, Moses, Salomo, Virgil etc., welche
von müssigen Köpfen oder Betrügern erfunden worden sind, ebenso
wie die angeblichen Hieroglyphen, welche runische Zeichen sind.
Jedenfalls hat Fournier in frommem Eifer alles gesammelt, was er
vorfand.
Röschen.
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Accidenzarbeiten, wie solche unsere Nr. 133 aus dem XVII.
Jahrhundert zeigt, wurden auch im XVIII. Jahrhundert mit Fleiss und
Nonpareil.
Nr. 199. Röschen. (Aus den Schriftproben der „Wohleingerichteten Buchdruckerei“. Nürnberg 1721.)
Geschick ausgeführt, einige Gedichte zum Jubelfeste 1740, welche in
Gessners Werke enthalten sind, liefern davon Zeugniss. Nr. 199 gibt