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Arabisch. Devanagari.
hervorgebracht. Nr. 196 gibt eine Probe von Bodonis arabischen Typen,
in denselben ist offenbar das Bestreben vorhanden, den Schriftzug in
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seiner eigentümlich geschwungenen Form wiederzugeben.
Eine Probe der Devanagarilettern gibt Nr. 197 nach Bodonis
Vaterunser-Sammlung, der sie offenbar den Typen der Propaganda zu
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Nr. 196. Arabisch von Bodoni. (Aus dom Manuale tipografico.)
Rom nachbildete. Die Schrift mit ihren geschwungenen in Punkte
auslaufenden Formen mag vielleicht im XVII. Jahrhundert in einigen
Brahmanenschulen im Gebrauch gewesen sein, sie entspricht jedoch
weder den alten Handschriften, noch der gegenwärtig üblichen Schrift,
von welcher Proben später folgen werden.
Die zu Nr. 197 verwendeten Typen sind in der k. k. Hof- und
Staatsdruckerei in Wien in den Vierziger-Jahren Bodonis Zeichen nach¬
geschnitten worden, da man sie für eine eigene Schriftart (sie kommen
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ШШ tèe Ì 2Ä 3V -O —O -O K '—о VXfftff R i jjgCd 41 ! ЖГ бГЛІЛ Sì Nr. 197. Devanagarilettern des XVIII. «Jahrhunderts. (Gesetzt mit den Typen der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.) in den Proben als „Brahmanisch“ vor) gehalten zu haben scheint. Der Die ersten chinesischen Lettern in Europa liess der Regent von Chinesisch. Alphabete. 505 Tsiñ-tse-toñ und Tse-uei ausgeführt worden, aber in einer Dimension, Nr. 198. Chinesische Wörter aus Theilzügen gebildet. (Typen der k. k. Staatsdruckerei in Wien.) Orientalische Typen fanden im XVIII. Jahrhundert vielfache
Text ist das Vaterunser in bengalischer Sprache.
Frankreich 1715 von Fourmont schneiden, nach dessen Tode wurde
die Arbeit aber nicht fortgesetzt, sie sind nach den Wörterbüchern
welche ihre Anwendung gegenwärtig nicht mehr gestatten würde. Im
Jahre 1789 veröffentlichte Breitkopf sein Exemplum typographic^ sinicae
fìguris characterum e typis mobilibus compositum, welches aber nur ein
einziges Blatt enthält und daher nur als ein Versuch zu betrachten ist,
chinesische Typen aus Theilzeichen herzustellen. Was Breitkopf ver¬
suchte, ist von der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien unter Auers
Leitung ausgeführt worden, aber obgleich diese Typen kleiner als die
BREiTKOPFSchen sind, ist ihr Kegel noch immer für den gewöhnlichen
Gebrauch zu gross und die Wiener Staatsdruckerei musste sich für
ihre Drucke der auf kleinem Kegel ausgeführten ganzen Wortbilder
bedienen.. Nr. 198 zeigt eine Probe der mit Theilzügen gesetzten chine¬
sischen Charaktere der Wiener Staatsdruckerei als ein Beispiel, wie
Breitkopf sich die Ausführung dachte.
Verwendung, insbesondere trat bei Buchdruckern und Schriftgiessern
das Bestreben hervor, mit allerlei erforderlichen Typen versehen zu
sein. In der im Jahre 1721 erschienenen „Wohleingerichteten Buch¬
druckerei“ von Ernesti in Nürnberg findet man 11 Grade griechisch,
9 Grade Hebräisch, ferner Rabbinisch, Deutsch-Hebräisch, Samarita-
nisch, Estranghelo, Syrisch, Arabisch, Koptisch, Armenisch, Cyrillisch,
Glagolitisch, Hunnisch, Skythisch, Runen, Russisch und Gothisch; ein¬
zelne Alphabete sind nur in Kupferstich gegeben, andere scheinen in
Blei geschnitten zu sein. In Gessners Werke sind diese Alphabete
durch das äthiopische bereichert, in den diesem Werke beigegebenen