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Fractur.
Leipzig 1798, und Nr. 159 gibt eine Probe derselben aus diesem Buche.
Zu gleicher Zeit ermunterte Breitkopf den Berliner Buchdrücker und
Schriftgiesser Unger, der auch bestrebt war, eine neue Fractur zu
schaffen, und von Gubitz, dem Vater des berühmten Xylographen, die
Schrift schneiden liess, welche unter dem Namen „UNGERsche Lettern“
seinerzeit berühmt war und von den Arnims selbst zu einer Zeit noch
zu ihren Büchern verlangt wurde, wo bereits ein anderer Geschmack
diese Lettern verdrängt hatte. Nr. 160 gibt eine Probe derselben.
Die Schwabacher blieb von diesem Verbesserungsversuche un¬
berührt, wie eine Vergleichung von Nr. 161 lnit Nr. 59 (S. 207) zeigt.
Eine Abbildung derselben habe ich nicht für überflüssig gehalten, da
diejenigen Schriften, welche gegenwärtig als „Schwabacher“ in den
Druckereien Vorkommen, und von denen eine auf Seite 201 zur An-
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Nr. 101. Schwabacher. (Aus Trattners Schriftproben. Wien 1787.)
wendung gekommen ist, nicht die historischen sind, womit übrigens
den Stempelschneidern, welche sich die Erneuerung der Schwabacher
zur Aufgabe gemacht haben, kein Vorwurf gemacht werden soll.
Nr. 162 gibt eine Probe der Titelschriften, welche in Fractur-
büchern gebraucht wurden, manche Titelschriften sind noch mehr mit
Schnörkeln überladen, und da sie meist roth gedruckt wurden, so muss
manchmal der Buchstabe mehr errathen als gelesen werden. Selbst¬
verständlich wurden die schmalen gemeinen Buchstaben von den Ver¬
salien ganz erdrückt und man kann sich keinen schrofferen Gegensatz
denken, als diese Fractur-Titelzeilen und die Antiqua-Versalzeilen,
in welch letzteren jeder Buchstabe gleichberechtigt hervortrat. ,Ich
verdankeedem Herrn Härtel in Leipzig die Gelegenheit, ein höchst
interessantes Tableau in der Beilage 10 veröffentlichen zu können,
Fractur.
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IV. Äifine æiifîûï graftur.
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Nr. 162. Kleine Missal-Fractur. (Aus Trattners Schriftproben. Wien 1787.)