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Zeitungen.
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geschichte druckte im folgenden Jahre (1596) Leonhard Heüssler in
Nürnberg für den Verlag Joachim Lochners. 1597 erschien eine Art
historischen Jahrbuchs, gedruckt im Gotteshaus zu St. Gallen bei
Nr. 135. Titel der ältesten gedruckten Zeitung. (Nach dem Archiv für den deutschen Buchhandel.)
Leonhard Straub, und so ist auch die Nachricht, dass Kaiser Rudolf II.
schon im Jahre 1597 die Herausgabe einer „zusammenhängenden
ordentlichen Zeitung für ganze Monate“ veranlasst haben soll, gar nicht
Zeitungen.
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so unglaubhaft. Allein der Hauptsitz für diese ganze zeitgenössische
Literatur, welche sich mehr und mehr der Tagesschriftstellerei näherte,
war bereits seit mehreren Jahren Frankfurt am Main. Hier begründete
im Jahre 1590 der ehemalige Heidelberger Prediger Konrad Lautenbach
die historisch-politischen Halbjahrsberichte (Relationes semestrales),
welche vorzugsweise auf handschriftlichen und gedruckten Zeitungen
als ihren Quellen zu beruhen scheinen. Nachahmungen der historisch¬
politischen und Jahresberichte kommen am Schlüsse des XVI. und zu
Anfang des XVII. Jahrhunderts in ziemlicher Menge vor.
Der Buchhändler Abraham Verhoeven in Antwerpen erhielt vom
Erzherzog Albrecht im Jahre 1605 ein Privilegium für den Druck und
Verkauf aller neuen Zeitungen, allein man kennt die letzteren nur aus
der Privilegiums-Bestätigung von 1620 und die aus dieserPresse hervor¬
gegangenen Blätter sollen erst vom Jahre 1621 an Nummern tragen.
Das älteste vorhandene Wochenblatt befindet sich nach Otto Opel 159 in
einem fast vollständig erhaltenen, 52 Nummern umfassenden Jahrgang
(nur das 34. Stück ist herausgerissen worden) in der grossherzoglichen
Bibliothek zu Heidelberg. Es ist 1609 zu Strassburg gedruckt und
Nr. 135 zeigt den Titel desselben. Der Herausgeber Johann Carolus
sagt im Vorwort, dass er schon sei^ Jahren Zeitungen veröffentlicht
habe, und dass dieser Jahrgang nur eine Fortsetzung eines älteren
Unternehmens sei. Die meisten Nummern bestehen aus zwei Blättern
und enthalten am Schlüsse, wenn die Nachrichten nicht ausreichen,
einen leeren Raum.
In Frankfurt am Main gab der Buchhändler Egenolph Emmel
1615 eine wöchentliche Zeitung heraus, im Jahre 1616 eine gleiche der
Reichspostverwalter Joh. von der Birghden. 1619 erhielt der Buch¬
händler Joh. Theobald Schönwetter daselbst ein Privilegium für ein
Wochenblatt, welches aber unter dem 31. Juli 1621 zurückgezogen wurde;
doch befand er sich 1628 wieder im Besitze einer Zeitung, welcher er
mit Genehmigung des Grafen von Taxis den Titel „Post-Zeitungen“
gegeben hatte. Diese bildet den Anfang der späteren „Frankfurter
Ober-Postamts-Zeitung“.
Nächst Frankfurt scheint Fulda die erste Zeitung erhalten zu
haben, gewiss ist dies für 1619 von Hildesheim und für 1630 von Erfurt.