Zeitungen.
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XVI. Jahrhundert vereinzelt erschienen; nach Wuttke158 ist das älteste
deutsche „fliegende Blatt“ aus dem Jahre 1488 nachweisbar, das älteste
französische ist aus Genua vom 19. April 1507 datirt und in England
liess Lord Burleigh 1588, als die spanische Armada England bedrohte,
den English Mercurie erscheinen, 1493 brachte ein solches fliegendes
Blatt den Brief des Columbus an den spanischen Schatzmeister Rafael
Sanchez über die Entdeckung Amerikas; aber dies alles waren einzelne ■
Gelegenheitsblätter. Neben diesen
erschienen im XVI. Jahrhundert
handschriftliche Zeitungen, welche
in Italien bis 1536 zurückreichen;
von den venetianischen, für deren
Lesen eine kleine Münze (Gazetta)
bezahlt wurde, stammt ein später
häufig gebrauchter Zeitungstitel.
Bald fanden diese venetianischen
und römischen handschriftlichen
Zeitungen ihrenWeg nach Deutsch¬
land und dienten hier handschrift¬
lichen Wochencorrespondenzen als
Material. Deutsche Handelshäuser,
wie die Fugger, liessen sichvonihren
Agenten gleichfalls regelmässige
Berichte senden und unter dem
Titel Ordinari-Zeitung en veröffent¬
lichen. So veröffentlicht der Buch¬
drucker Hans Burger zu Regensburg
1588 eine Uebersicht über die Er¬
eignisse des Monats April 1587. In
Augsburg erschienen 1593 derartige
Zeitungen, welche sich durch fortlaufende Nummern als ein zusammen¬
gehöriges Unternehmen kennzeichnen. In Wien gab der Buchdrucker
Hans Apffel im Jahre 1595 unter dem Titel „Neue Zeitungen“ eine
Monatsübersicht über die Ereignisse des Türkenkrieges vom 17. Juni
bis zum 15. Juli heraus. Aehnliche historische Beiträge zur Tages-
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4 5 E X T I
IVLII FRONTINI.
VIRI CON S V L A R I S,
STRATE GE MATICEN,
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DE SО LERTI В VS DVCVM
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LI В R I Q_y A T V O R.
PARISIIS,
Apud Sebastianvm Cr am o i s ?
Regis, & Reginas Regentis
Architypographum ,
&
GabRielem Cramoiìy via
Iacobæâ fub Ciconiis.
M. D C. L.
Nr. 134. Titel aus der Officin Cramoisy.
Paris 1650. (Nach dem Original.)