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Holzschnitte. Ornamentik.
Figuren 1593; Biblische Figuren, gedruckt von Barth. Vogt in Leipzig.
Ferner sind hervorzuheben: Paül Joviüs, Leben zwölf mailändischer
Fürsten, Paris bei Bobert Etienne mit 12 schönen Holzschnitten;
desselben Lobsprüche der durch Kriegstapferkeit berühmten Männer,
Basel 1575 mit 134 Holzschnitten; Nik. Reusners Icones oder Bildnisse
gelehrter Männer, Strassburg 1590 mit schönen Holzschnitten von
Jobin; Joh. Sambuccis Bildnisse alter und neuer Aerzte und Weltweisen,
Antwerpen bei Plantin 1574; Thomas Guarius Neue künstliche Figuren
biblischer Historien, gezeichnet vom Maler Stimmer, Holzschnitt von
Jobin, Basel 1576; Virgilius Sous’ künstliche Figuren aus dem Neuen
Testamente, Frankfurt 1565; Luthers Passional mit Holzschnitten,
Frankfurt bei Nikolaus Roth 154-9; Geylers von Kaysersberg Narren¬
spiegel, Strassburg 1510; Esope en françois avec les fables D’Anian de
Alphonse et de Pogge Florentin, Paris 1517. Dass man übrigens auch
Bücher mit schlechten Holzschnitten druckte, beweisen: Chronica von
Anfang und Abgang aller Weltweisen, Frankfurt bei Egenolph 1534;
M. Johann Frenzels Römische Kirchenhistorie 1600; Heinrich Panta¬
leons Prosofjraphiae illustrium virorum Genn., Basel 1565, in welchen
beiden letztgenannten Büchern der alte Brauch beibehalten ist, ein und
denselben Holzstock als Bildniss verschiedener Männer auszugeben.
Natürlich wurde die Kunst der Meister des Holzschnittes von
den Buchdruckern gern zur Ornamentik der Bücher in Anspruch
genommen. Wie theuer auch die Arbeit eines solchen Künstlers war,
immer noch war sie billiger, als das Ausmalen der Bücher durch Illu-
minirer und hatte überdies den Vortheil, dass die Bücher mit dem
Drucke fertig waren und der Buchhändler nicht erst auf den Illuminirer
zu warten hatte. Wenn gleichwohl noch viele Bücher mit gemalten
Buchstaben oder mit leeren Stellen an Stelle der Initiale vorkamen,
so lag dies weniger am Buchdrucker als vielmehr am Geschmack des
Publicums. Ein Beispiel mag dies erklären. Ich kannte einen Armenier,
welcher einen Handel mit Oelgemälden trieb. Er liess in Wien von
armen Künstlern, die auf Vorschuss arbeiteten, Oelgemälde malen, für
welche er etwa fünf Gulden das Stück zahlte. Natürlich waren es
hingesudelte Arbeiten, welche keinen Vergleich mit einem Oeldruckbilde
aushalten konnten. Als ich ihn fragte, warum er nicht lieber gut
Ornamentik.
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Nr. 102. Randeinfassung; von A. Dürer aus der Officin des Peypus. Nürnberg; 1513. (Nach Butsch.)