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Hebräisch.
kommen, welcher an der Pariser Universität den Lehrstuhl für hebräische
und arabische Sprache einnahm. Unter dessen Leitung wurden auf
Kosten des Königs hebräische Punzen geschnitten undLettern gegossen,
mit denen die Grammatik des Rabbi Moses Kimchi 1520, dann die
Klagelieder Jeremiae von Gourmont gedruckt wurden. Später zeichnete
sich Robert Etienne, der, wie oben erwähnt, 1539 zum königlichen
Typographen für Hebräisch ernannt wurde, durch hebräische Drucke
aus, seine Typen wurden von Guillaume le Bé geschnitten, der auch
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Nr. 88. Probe der hebräischen Schrift aus Plantins Polyglotte. Antwerpen 1569. (Nach Humphreys.)
1567 im Aufträge Philipps II. die Typen zu Plantins Polyglottenbibel
schnitt, von denen Nr. 88 eine Probe liefert.
In Deutschland soll Erhard Oeglin, kaiserlicher Typograph
zu Augsburg, zuerst hebräische Bücher gedruckt haben, Professor
Dr. Johann Heinrich Majus in Giessen soll zuerst die Buchstaben unter¬
schnitten haben giessen lassen, um die Punctationen mit den Radical¬
lettern zusammenzusetzen, eine Manier, die in vielen Druckereien
Syrisch. Georgisch. Samaritanisch.
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angewendet wurde, aber nicht allgemein geworden ist, da andere,
wie z. B. die k. k. Staatsdruckerei in Wien, noch gegenwärtig es vor¬
ziehen, die Punctation gesondert unter und über den Text setzen zu
lassen. Elias Hutter druckte zu Hamburg 1586 einen Psalter und 1588
eine hebräische Bibel, in welcher die Punctation roth und der Text
schwarz gedruckt wurde.122
Die ersten syrischen Typen wurden von Kaspar Kraft aus
Eiwangen für den Buchdrucker Michael Zimmermann in Wien ge¬
schnitten, der damit 1555 den Liber sacrosancti Evangelii und 1562
Albert Widmannstadts Neues Testament in syrischer Sprache druckte.
Ferner druckten in syrischer Schrift Heinrich Etienne zu Paris 1569,
Plantin in Antwerpen 1572, und in Rom erschien 1596 eine syrische
Grammatik des Georgius Amiras. Nr. 89 liefert eine Probe der im
XVI. Jahrhundert geschnittenen syrischen Typen der Propaganda in Rom.
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Nr. 89. Probe der syrischen Typen der Propaganda in Rom. Originalgrösse 24 Punkte. Verkleinert.
(Nach dem Specimen der Pariser Staatsdruckerei.)
Nikolaus Kis de Misst Tótfalu in Klausenburg schnitt im
XVI. Jahrhundert georgische und samaritanische Typen, welche
von Florentiner und Amsterdamer Buchdruckern gekauft wurden. Auch
in Rom besass man schon im XVI. Jahrhundert samaritanische.
armenische, koptische und äthiopische Typen. Ein äthiopischer Mönch,
Frater Petrus, liess ein Neues Testament nebst der Epistel Pauli an
die Hebräer und den Concordanzen des Eusebius über die Evangelien
hei den Brüdern Doricus und Ludovicus von Brescia zu Rom 1548
drucken.123
Arabisch wurde zuerst 1514 in der zuFano aufKosten desPapstes
Julius II. von Gregorio da Gregoriis aus Venedig errichteten arabischen
Druckerei gedruckt, sein erstes Werk waren die Septem liorae canonicae;
1518 druckte Paganini von Brescia in Venedig den Koran, von dem