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Slavisch. Griechisch.
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deutsch, und andere Bücher. Mit diesen Lettern liessen die krainischen
Stände 1583—1584 eine Uebersetzung der lutherischen Bibel drucken,
welche 8000 Gulden kostete, wozu die krainischen Stände 6100, die
i0g5 steirischen 1000 und die
kärntnischen 900 Gul¬
den beisteuerten. Der
Drucker versendete die
Bücher in Fässern nach
Leipzig, von wo sie auf
Kosten der krainischen
Stände an ihren Be¬
stimmungsort geschafft
werden sollten, doch ge¬
langten sie nur bis nach
Neustadt, wo sie ange¬
halten wurden. Nach des
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Nr. 85. Probe aus Aldus Manutius Plutarch. Venedig 1508.
(Nach dem Original.)
gerieth die kroatische
Druckerei ins Stocken,
nach der Schlacht bei
Nördlingen wurden die
Typen von den Kaiser¬
lichen aufgefunden und
wanderten als ein Ge¬
schenk des Kaisers Fer¬
dinand II. nach Rom in
die Druckerei der Pro¬
paganda. Alle südslavi-
schen Alphabete, die bis
zum XIX. Jahrhundert
erschienen, sind diesen
Typen nachgeschnitten.
Es ist bereits im
obigen Abschnitte bemerkt worden, dass Aldus Manutius zu Venedig
sich nicht mit Einer griechischen Type begnügte, sondern neun Grade
Griechisch.
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schneiden liess. Nr. 85 gibt eine Probe der ersten Ausgabe des Plutarch,
welche von Aldus Manutius im Jahre 1508 gedruckt wurde und eine
kleine Type zeigt; auch hier lässt sich auf den ersten Blick eine Masse
von Ligaturen erkennen. Ausser ihm druckten in Italien Griechisch: zu
Venedig Joh. Franc. Trincavellus, zu Rom Aug. Barbatus, Pet. Ducas,
Zacharias Galliergus, zu Florenz Philipp Junta, zu Reggio Dionysius
Bertochus, zu Ferrara Johann Maziochus, zu Genua Paulus Porrus.
In Frankreich musste man zu Anfang des XVI. Jahrhunderts
giiechische Bücher aus Italien kommen lassen, Jodocus Badius besass
wohl einige (wahrscheinlich in Blei geschnittene) griechische Buch¬
staben, welche er in den Noten des Laurentius Valla zum Neuen
Testament anwendete, aber er entschuldigt sich in dieser Ausgabe,
dass einige Accente nicht so gesetzt waren, wie sie sein sollten; die
Buchstaben hätten ihm gemangelt. Um diese Zeit kehrte Fr. Tissard,
der Italien bereist und die dortigen Hochschulen frequentili hatte,
nach Frankreich zurück, um die Professur für griechische Sprache an
der Pariser Universität zu übernehmen. Der Mangel an griechischen
Typen in Paris hinderte ihn an der Herausgabe von Werken und er
veianlasste daher den Buchdrucker Gilles Gourmont, griechische Buch¬
staben zu schneiden und zu giessen, deren, Kosten er selbst bestritt.
So erschien 1507 das erste griechische Werk: Bißlog i, уѵшропх-ô (das
Buch dei Sentenzen, enthaltend die Sprüche der Weisen Griechenlands).
Aber die Typen Gourmonts standen den aldinischen an Schönheit
nach. Daher gab Franz 1., welcher wollte, dass Paris Venedig über¬
treffe, dem 1538 zum königlichenTypographen für Griechisch ernannten
Ivonrad ISÉOBAR den Auftrag, autKosten desKönigs schönere griechische
Typen herzustellen. Die Zeichnungen dazu lieferte Ange Vergèce, der
Kalligraph des Königs, ein geborener Kretenser, von dessen Kunst-
leitigkeit das Sprichwort „er schreibt wie ein Engel“ (ange) herrühren
soll, und Claude Garamond schnitt die Stempel. Die Typen wurden auf
9, 13 und 20 Punkte hergestellt. Néobar erlebte die Vollendung nicht,
da ei 1540 starb. Nach seinem Tode wurde Robert Etienne, welcher
1539 zum königlichen lypographen für Hebräisch ernannt worden war,
auch zum königlichen Typographen für Griechisch ernannt, er erhielt
die Matiizen zum Giessen, deren Stempel in der Chambre des comptes
Faulmann, Gesch. d. Buchdruckerkunst. 19