Cursiv.
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esse videdntur (welche aussehen als ob sie mit der Rohrfeder geschrieben
seien). In Deutschland hat die Schrift des Manutius den Namen Cursiv
behalten, in Frankreich, wo man unter Cursiv die Schreibschrift ver¬
steht, erhielt sie den Namen Italique, auch wird sie Penclie genannt,
weil sie schief liegt, im Gegensatz zur Droit, der geraden Antiqua.
Tafel VII gibt eine Probe des Virgil von Manutius mit diesen Cursiv-
typen, wobei zu bemerken ist, dass diese Schrift nur aus gemeinen
Buchstaben bestand, die Versalien wurden aus der Antiqua genommen,
was die Harmonie des Eindrucks stört.
Interp.ex Græc-Ixx. genesis.
Ш Capѵт primvm.
Npnncipiofecit Deus cAum &
te rtd At terra er at mui fib Ни et
incopofita,et tenebra fuperabyf-
Jiim:& (firttusDeiferebaturfit
per aquayi. *Et dixit Deta,Fiat
lux3f$fi fatiaeft lux.* Et VidltDeus luce,quod bona:
eydiuifit Deus inter lucem, (êfi inter tenebrai. * Et
njocauit Deua luce die: Qfi tenebra* <~uocauit notl'é:
ft) fatiti e fi Veffiere • fatiti efimane, dies y nus.
* Et dixit Deus, Fiat firmamen tu in medio aqua : &
fit diuides inter aqua, (¡fi aquV Et fecit Deus firma
mcntu3& diuifit Deus inter aqua-,qua eratjub fir-
Nr. 77. Probe der Cursiv aus Plastiss Polyglotte. Antwerpen 1569. (Nach Humphreys.)
Bei der Beliebtheit, welche die Cursiv rasch gewann, war es
natürlich, dass sie nach Ablauf des Privilegiums sofort nachgeschnitten
wurde. Wir finden sie bei Gryphius in Lyon, bei Robert Etienne in
Paris, bei Plantin in Antwerpen, bei Andreas Winkler in Breslau,
Johann Grato und Alexander Kaufmann in Nürnberg, Ernst Vögelin
in Leipzig, bei Georg Raben in Frankfurt am Main, bei Gratander
in Basel u. a. Eine Probe der PLANTiNschen Cursiv, die wahrscheinlich
auch von Le Bé geschnitten wurde, zeigt Nr. 77. Man findet darin ausser