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86. Horae. G. Tory, 1525.
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ANTIQ.UA UND ITALIKA DES SPÄTRENAISSANCETYPUS
Schrift zu erzielen, zu einer Zeit, die noch nicht die mechanischen Reproduktions- und
Reduktionseinrichtungen der heutigen Erzeuger von Druckschriften kannte. Der größte
und der kleinste Schriftgrad von Casions Antiqua weist in den Proben eine völlige
Übereinstimmung des Schnittes auf, die jede Möglichkeit eines Irrtums ausschließt.
Aber hinsichtlich der Neuheit der Schriftzeichnung hätte dieser Caslonsche Schriften¬
katalog und auch seine weitere Ausgabe von 1763 getrost hundert Jahre früher er¬
scheinen können. Das stand aber dem Erfolg seiner Antiqua nicht im Wege, und
machte künftighin den Import von Schriften aus Holland überflüssig. Obwohl sie eine
getreue Replik des holländischen Musters war, wurde die Caslonsche Antiqua mit der
begleitenden Italika zur englischen Nationalschrift, die für fünfzig Jahre völlig den
englischen Buchdruck beherrschte, so daß sie zu Lebzeiten ihres Autors keine Rivalin
hatte. Und als die Periode des schriftkünstlerischen Klassizismus vorüber war, die sie
zusammen mit den anderen Schriften des Renaissancetypus zeitweilig aus den engli¬
schen Druckereien verbannte, erwartete die Caslonsche Antiqua nach 1844 auch in
der außerangelsächsischen Typographie neuer Ruhm. Ausgezeichnet dient sie auch
heute noch in zahlreichen neuen Ausgaben aus allen führenden Schriftgießereien der
Welt, einschließlich Casions eigenem Betrieb, der unter dem Namen H. W. Caslon
& Co. Ltd. bis heute in London fortbesteht.
Mit William Caslon, dessen Schrift die Entwicklung der Antiqua und Italika des
Renaissancetypus endgültig abschließt, sind wir in der Geschichte der Druckschrift,
in der sich die Antiqua selbst inzwischen in einer neuen Richtung entwickelt hat,
zeitlich ziemlich weit vorgestoßen. Sind wir nunmehr gezwungen um beinahe ein
ganzes Jahrhundert zu den ersten Anzeichen dieser formalen Veränderung der An¬
tiqua zurückzukehren, so nutzen wir diese Gelegenheit zu einer kurzen Übersicht der
Ornamentalschriften der Renaissance.
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