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CINCIPIT EXPOSITIO BEATI HIERONYMI
PRAESBYTERI IN PSALTERIVM. ET PRIMO
PROLOCVSEIVSDEM»
ROXIME CVM ORIGENIS
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55- S. Hieronymus, Expositio in psalterium. Giovanni und Gregorio de Gregoriis, і4д8.
ANTIQTJA DES VENEZIANISCHEN TYPUS
geren Formen genommen hätte, als dies im kommerziellen Venedig der Fall war. Man
kann aber nicht vermuten, was ein Mann wie Antonio Sinibaldi als Autor einer
Druckschrift erreicht hätte, da - wie wir noch oft feststellen werden - in dieser Be¬
ziehung die berufsmäßigen Schriftschneider erfolgreicher waren als die Kalligraphen.
Der Erfolg der Antiqua Jensons bewirkte, daß sie sofort in ganz Italien kopiert
wurde, wenn auch kaum einer seiner Konkurrenten und Nachahmer die Schrift¬
schneidekunst so souverän beherrschte. Darum hinken auch die weiteren Versionen
der Antiqua des venezianischen Typus im 15. Jahrhundert größtenteils stark hinter
der Vollendung der kopierten Vorlage her. Mit ihrem Gesamtcharakter sind alle
Antiquaschriften dieser Zeit, auch jene, die außerhalb Italiens mehr oder weniger
selbständig entstanden, zweifellos verwandt, und innerhalb einer Zeitspanne von fünf¬
undzwanzig Jahren nach 1470 entstand keine andere Antiqua als die des venezia¬
nischen Typus. Über den Durchschnitt ragt nur die Schrift hervor, die im Jahre 1476
Erhardt Ratdolt aus Augsburg schuf, ein anderer bemerkenswerter Fremder, der sich
um den Ruf des venezianischen Buchdrucks verdient machte. Die Schrift, mit der er in
diesem Jahre das Calendarium des Johann Regiomontanus druckte, das erste Buch
mit vollständigem Titelblatt und allen Angaben über Autor, Herausgeber, Drucker,
Ort und Zeit der Entstehung, dürfte man eigentlich nach strengen Maßstäben nicht
unter die Antiqua-, sondern höchstens unter die gemischten Schriften, die Gotico-
Antiqua zählen, denn in diesem Alphabet von schöner Antiquazeichnung kommt der
Buchstabe d im gotischen Schnitt vor. Diesen Mangel korrigierte Ratdolt in seinen
weiteren drei Antiquaschriften, aber beim Buchstaben h behielt er die runde Zeichnung
des nichtgeschlossenen Bauches bei. Zum Unterschied von der Jensonschen Antiqua
sind die Scheitel der Ratdoltschen Versahen A und N mit beiderseitig überzogenen
Serifen versehen. Ebenso wie seine Rotunda-Drucke sind auch seine in Antiqua ge¬
setzten Bücher durch die häufige Verwendung dekorativer holzgeschnittener Rahmen
und Vignetten berühmt (Abb. 54), aber in dieser Beziehung holten ihn sehr bald
andere venezianische Drucker ein, wie z. B. die Brüder Giovanni und Gregorio de
Gregoriis, die in noch herrlichere Rahmen mit einer noch viel besseren Antiqua setzten
(Abb. 55). Für die Geschichte des Buchdrucks sind aber die ersten gegossenen, rein
typographischen Verzierungen noch weit interessanter, die Fleurons, die von Giovanni
und Alberto Alvise in Verona schon im Jahre 1478 zusammen mit einer Jensonschen
Antiqua eigenen Schnittes (Abb. 57) meisterhaft zur Geltung gebracht wurden. Von
den übrigen italienischen Schriften dieses Typus kann man noch eine sehr breite An¬
tiqua anführen, die sich nach einem ersten mißglückten Versuch Ulrich Han an¬
schaffte, und die dagegen verhältnismäßig schmale Replik der Jensonschen Antiqua,
die um das Jahr 1481 S. Riesinger besaß, ein anderer in Rom seßhafter deutscher
Drucker. Die Antiqua, mit der Johann Numeister in Foligno druckte, unterschied
sich von ähnlichen Schriften des 15. Jahrhunderts durch eine außergewöhnliche Zeich¬
nung des Buchstabens a mit zwei geschlossenen Bäuchen. Gerardus da Lisa in Treviso
bediente sich einer mehr kalligraphischen Antiqua mit außergewöhnlich kleinem Bild,
die aber im übrigen der. humanistischen Minuskel näherstand als die Schrift Nicolas
Jensons.
Die für die Periode der Wiegendrucke so charakteristische Individualisierung des
Schriftschnittes kommt gleichermaßen in den frühen Antiquaschriften wie in den
Schriften des gotischen Typus zum Ausdruck. Es würde deshalb zu weit führen, wenn
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