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306". Bodoni Ultra. ATF, ідг8.
ABCDEFGHU
KLMNOP1234
507. Lichte Empiriana. A TF; Prager Schriftgießerei.
ABCDEFGHU
308. Narzissus. W. Tiemann; Gebr. Klingspor, ідгі.
ABCDEFGHJ
KLMNOP1S3456
30g. Maxmilian. R. Koch; Gebr. Klingspor, igi4-
ABCDEFG1234
310. Atrax. H. Jost; Bauersche Gießerei, ідгб.
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MODERNE AKZIDENZSCHRIFTEN
schattierten Konturen der fetten Züge (Abb. 307). Der Schriftkunst der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts steht dann wohl die Bodoni Ultra aus der Produktion derselben
amerikanischen Gesehschaft und der enghschen Monotype Corporation am nächsten
(Abb. 306) ; es ist dies eine besonders fette Antiqua und Italika im Stil der Schriften
Robert Thornes und Wilham Thorowgoods, ähnlich der Poster Bodoni aus dem Jahre
1929, einer sehr fetten und breiten Schrift der Firma Linotype zum Druck von Pla¬
katen. Eine sehr getreue Rephk der fetten Antiqua des klassizistischen Typus des 19.
Jahrhunderts ist sodann die Schrift Falstafftier Fabrik Monotype aus dem Jahre 1935
(Abb. 305), die in tschechoslowakischen Druckereien wohl ebenso häufig ist wie die
nicht minder breite, rein klassizistische Antiqua Strahov des Prager Schriftgießers
A. Grégr aus dem Jahre 1930. Eine besondere Wertung verdient bei dieser Schrift
die Methode, mit der die tschechischen Akzente gelöst und stilgerecht angeghchen
wurden. Denselben Schnitt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt auch die
Schrift Rakete der Firma J. Wagner aus dem Jahre 1931, ebenso wie die fette Antiqua
Normandia des Mailänder Werkes Nebiolo aus dem Jahre 1944, deren Zeichnung
A. Butti revidierte.
Weniger lobenswert sind die freier und individueller konzipierten modernen Modi¬
fikationen der fetten Antiqua des klassizistischen Typus. Am annehmbarsten ist dar¬
unter vielleicht die Schrift Fette Ratio-Latein, mit der F. W. Kleukens im Jahre 1924
seine gleichnamige Buchschrift für die Gießerei W. Stempel AG in Frankfurt am Main
ergänzte. Nichtsdestoweniger wurde diese sonst sehr fette und recht gebräuchliche
Schrift durch einige Veränderungen der Zeichnung, hauptsächlich durch die nicht
gelungene Serifenkehlung und die verengten Proportionen des Versals N stark be¬
einträchtigt. Noch gewichtigere Einwände fordert in dieser Beziehung die nicht we¬
niger häufige fette Variante der Antiqua W. Tiemanns heraus, die Fette Tiemann-
Antiqua, die in der Zeichnung und den Proportionen einiger Buchstaben stillos den
Grundsätzen der Neorenaissancereform unterworfen wurde, obwohl andererseits die
Serifen beispielhaft klassizistisch flach und ohne Kehlung blieben.
Auch die schmale fette Antiqua des klassizistischen Typus kommt in der Akzidenz¬
typographie erneut zur Geltung, gewöhnhch aber in schmalen fetten Bodoni-Rephken,
wie z. B. der Bodoni Bold Condensed und der Bodoni Bold Extra Condensed der Fabriken
Intertype, Linotype und Monotype, oder der Bodoni Campanile in der Bearbeitung
R. H. Middletons und in der Ausgabe der Firma Ludlow aus dem Jahre 1936. Von
der schmalen fetten Antiqua des 19. Jahrhunderts direkt abgeleitet ist die neueste
Ideal-Antiqua der Schweizer Firma Haas'sche Schriftgießerei aus dem Jahre 1941 in
der Zeichnung E. Thieles. Eine getreue Rephk dieser Muster ist auch die französische
Schrift Olympic der Pariser Schriftgießerei Deberny & Peignot aus dem Jahre 1937,
die in England unter dem Namen Slimback abgegossen wird. Eine nicht weniger ge¬
treue Rephk der besonders schmalen fetten Antiqua im Schnitt des 19. Jahrhunderts
ist die erfolgreiche Schrift Arsis, die ebenfalls aus dem Jahre 1937 stammt und von
Gerry Powell für die American Typefounders gezeichnet wurde. Von ihrem Erfolg
zeugt der Umstand, daß sie in Europa von der Lettergieterij Amsterdam abgegossen
und seit 1955 von der enghschen Fabrik Monotype auch für den Maschinensatz
gehefert wird.
Die ornamentale Antiqua ist außer den hier bereits angeführten lichten Kontur¬
varianten der Kopien historischer Schriften heute ziemlich selten. Zu den besseren
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