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RSTUVWXYZ&123456789
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258. Eusebius. E. F. Detterer, ідгд. R. H. Middleton, ідгц.
Ludlow, am. Linotype, ig24~ig2g.
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25g. Benedictine Book. Am. Linotype, ідгг.
MODERNE BUCHSGHRIFTEN
ihren Prototyp nichts mehr gemeinsam hat. Unter den jüngeren Kopien derselben
Vorlage verdient noch die Schrift Nicolas Jenson der amerikanischen Firma Ludlow
aus dem Jahre 1924 Erwähnung, die später in Eusebius umbenannt und auch für die
Setzmaschine Linotype herausgegeben wurde (Abb. 258). Ihre Antiqua zeichnete im
Jahre 1923 Ernst Frederic Detterer, der sich zwar nicht so ängstlich an seine Vorlage
hielt wie zuvor M. F. Benton, doch ist das Ergebnis eine sehr schöne Schrift mit Satz-
quahtäten, die durchaus dem Vergleich mit ihrem Muster standhalten. Den Schnitt
führte der berühmte Robert Wiebking aus, und auch in dieser Beziehung kann sie
gar nicht besser sein. Dasselbe gilt für die zur Eusebius gehörige Italika. Robert
Hunter Middleton zeichnete sie im Jahre 1925 und hielt sich hierbei stärker an die
Kursiv Ludovico Vicentinos als an die aldinsche Italika. Allerdings gilt dies nur für
die Zeichnung des kleinen Alphabets, denn die Versalien sind hier offenbar von der
französischen Renaissance-Italika inspiriert. Die Eusebius wurde ebenfalls durch ver¬
schiedene Modifikationen zu einem großen Ensemble von Varianten für den viel¬
seitigen Bedarf des modernen Buchdrucks aufgefüllt. Die normale Antiqua und Italika
ist mit zahlreichen Ligaturen, Minuskel- und Majuskelziffern, Kapitalen und einigen
kalhgraphischen Varianten einzelner Buchstaben ausgestattet. Außerdem zeichnete
Robert H. Middleton schon im Jahre 1928 eine fette Version der Antiqua und Italika,
die Eusebius Bold, und im selben Jahre auch eine lichte ornamentale Variante, die
Eusebius Open. Aus dem Jahre 1923 stammt die Replik einer Antiqua venezianischen
Schnittes, die unter dem Namen Verona von der Schriftgießerei Stephenson Blake
herausgegeben, aber im Musterbuch dieser Firma unter die Akzidenzschriften einge¬
reiht wurde, obwohl sie auch für den Buchsatz sehr gut geeignet ist. Dasselbe gilt auch
von der recht dunklen Schrift Veronese der englischen Firma Monotype, die hier und da
in den Druckereien vertreten ist. Auf den ersten Blick macht sie zwar dank den
schweren Serifen fast den Eindruck einer Egyptienne, aber sonst ist sie eine verhältnis¬
mäßig getreue, nur fettere Replik der Jensonschen Antiqua mit all ihren typischen
Merkmalen. Eine große Ähnlichkeit mit dieser Schrift hat die jensonsche Replik Italian
Old Style der Firma Stephenson Blake, die ursprünglich J. W. Phinney als Vorlage der
Schrift Jenson für die amerikanische Gesellschaft ATF zeichnete.
Im modernen Buchdruck stehen uns nicht nur Kopien der Jensonschen Antiqua zur
Verfügung, sondern auch andere Schriften des venezianischen Typus. So ist zum Bei¬
spiel die Antiqua Benedictine der Fabrik Linotype aus dem Jahre 1915 die recht getreue
Replik einer Schrift, mit der im 15. Jahrhundert der venezianische Drucker Plato de
Benedictis druckte. Auch in der revidierten Variante aus dem Jahre 1922, der Bene¬
dictine Book (Abb. 259), ist sie eine besonders typische geläufige Renaissance-Antiqua
mit oberer Serife des Versals A und freilich auch ebensolchen Serifen des Versals M
und schrägem Querstrich der Minuskel e. Besonders charakteristisch ist für diese An¬
tiqua die alte Zeichnung der Minuskel h und der Abkürzung &. Die Versalien der
Italika unterscheiden sich von denen der Antiqua nur durch die Neigung und die
engeren Proportionen, während das kleine Alphabet der Itahka eine Kompilation
verschiedener Elemente früher Schriften dieser Art darstellt. Die Fabrik Monotype
hat eine Schrift Italian Old Style mit einem ähnlichen, aber um vieles besseren Schnitt,
die Frederic W. Goudy 1924 für sie zeichnete (Abb. 257). Mit ihrer Antiqua erinnert
diese Schrift sehr stark an die Drucke Erhard Ratdolts, obwohl Goudy leugnet, daß
er diesen Meister der Renaissance direkt kopiert hätte. Nichtsdestoweniger ist der
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