RÖMISCHE INSCHRIFTENSCHRIFTEN
beiderseitige zweite Serife des M u. a. Buchstaben zeigt die Schrift der eigentlichen
Inschrift gewisse Abweichungen der Zeichnung, beispielsweise in der Art, wie die
Scheitel der Buchstaben А, M und N abgestumpft sind, in der interessanten Krüm¬
mung der oberen Partie des Buchstabens D in der ersten Zeile, in der verhältnismäßig
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54. Detail einer Inschrift auf dem Aquaedukt des Claudius aus dem Jahre 52. Rom.
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55. Römische Inschrift, um 64. Pompeji.
breiten Zeichnung des M und der sehr starken Neigung des Buchstabens S. Auch die
scriptura quadrata mit spitzen Scheiteln war natürlich in der claudianischen Epoche
eine geläufige Form, was die schlanke und verhältnismäßig breite Schrift der Inschrift
auf einem Bogen des claudianischen Aquäduktes in Rom aus dem Jahre 52 (Abb. 54)
beweist. Aus der Zeit des Claudius stammt nach Ritschl vermutlich auch das Fragment
der berühmten und historisch außerordentlich wichtigen Inschrift der Columna Rostrata
auf dem römischen Kapitol (Tafel XIII), deren altertümliches Latein zur Annahme
einer weit älteren Entstehungszeit verlockt. Doch obgleich der Text der Inschrift sich
auf C. Duilius, Konsul im Jahre 260 v. Chr. und Sieger in der Schlacht bei Mylae
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56. Römische Monumentalschrift, klassische Form aus der £eit des Nero.
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