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гді. Práva mestská {Die Stadtrechte). Litomysl 1536.
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. Tschechische Bibel aus Venedig. P. Liechtenstein, 1306. Detail.
BÖHMISCHE BASTARDA
Böhmen bereits allen Boden verloren und ist dem Ansturm neuer, diesmal deutscher
Buchschriften des gotischen Kursivtypus, die den tschechischen Buchdruck für ganze
weitere Jahrhunderte beherrschten, unterlegen. Nichtsdestoweniger kommt im böhmi¬
schen Buchdruck hier und dort das ganze 16. Jahrhundert lang eine Schrift vom Typus
der alten Bastarda vor, wenigstens auf den xylographischen Titelseiten wie etwa in der
1536 in Litomysl gedruckten Ausgabe der Stadtrechte (Abb. 291). Diese schöne Titel¬
seite mit der im Holzschnitt ausgeführten Textzeile inmitten kalligraphischen Ran¬
kenwerks, die unten von einem kombinierten Satz aus der Textur und der Schwabacher
ergänzt wird, ist nicht nur durch die Schrift der Holzschnittzeile, in der die Tradition
der böhmischen Bastarda ausklingt, sondern auch als schönes Beispiel des hohen Ni¬
veaus bemerkenswert, auf dem sich das tschechische Buchschaffen der Renaissancezeit
befand.
In die Epoche des Barocks trat das böhmische Schriftschaffen und der Buchdruck
bereits ganz unter dem Einfluß deutscher Urkunden- und Buchschriften ein. Die
böhmischen Drucker hatten bereits aufgehört, ihre eigenen Schriften herzustellen,
denn es war vorteilhafter, solche fertig aus dem Ausland, d. h. vor allem aus Deutsch¬
land einzuführen. Noch stärker wurde die Abhängigkeit vom deutschen Buchdruck
infolge der unseligen Ereignisse der böhmischen Geschichte in dieser kritischen Epoche,
und so wurde die heimische Tradition auch auf dem Gebiet der Schrift für eine lange
Zeit unterbrochen. Als sich nach wiederholten Versuchen, die Vorherrschaft der deut¬
schen Schriften abzustreifen, am Ausgang des 18. Jahrhunderts endlich ein Erfolg
einstellte, war es nicht mehr möglich, an die tschechische gotische Tradition anzu¬
knüpfen, weil sich die Tschechen gleichzeitig mit der Loslösung von den deutschen
Schriften des gotischen Typus auch vom gotisch orientierten Schriftschaffen überhaupt
abwandten.
*
ERST ganz am Ende des Kapitels über die kursiven Schriften des gotischen Typus
kommen wir zur Behandlung einer außerordentlich bedeutsamen Gruppe von Bastar¬
den und geläufigen deutschen Skripten, auf die wir uns schon früher so oft berufen
mußten. Diese Verletzung des chronologischen Zusammenhangs war notwendig mit
Hinblick auf die lange und andersgeartete Geschichte der deutschen Kursiven dieses
Typus und insbesondere auf ihre Geltung bis in die moderne Zeit. Auf Grund bestimm¬
ter historischer Umstände wurde Deutschland zu einem besonders günstigen Milieu für
die Entfaltung der gotischen Kursiv, weshalb ihre Spätformen dort auch am längsten
in Gebrauch blieben. So wurden sie zur nationalen deutschen Schrift und in neuerer
Zeit zu einem Symbol des Deutschtums, obwohl dies nicht ganz den historischen Tat¬
sachen entspricht. Es ist begreiflich, daß während einer so langen Zeit und auf dem
ausgedehnten Gebiet des politisch so lange zersplitterten Landes und anderer Staaten
mit deutscher Umgangssprache sehr viele verschiedene Modifikationen der Kursiv des
gotischen Typus existieren mußten, aber wir können sie unschwer nach den lokalen
Abweichungen, nach Zweck und Grad der formalen Behandlung ihrer Schriftzeich¬
nung klassifizieren. Schon die frühe deutsche gotische Kursiv hatte zwei verschiedene re¬
gionale Haupttypen aufzuweisen: den westdeutschen und den mitteldeutschen. Im
Rheinland, das dem unmittelbaren Einfluß Frankreichs unterlag, war die deutsche
Kursiv der französischen jenes Typus, aus dem sich die lettre bâtarde entwickelte,
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