ebenso eindringlich ist wie der des Meßhauses auf der eben besprochenen
Einladung. Kurven, Diagramme usw. sind für unsere wissenschaftliche Zeit
bezeichnend. Ihre graphische Form vermag unsere Typographie wirksam zu
bereichern, wie Burchartz'Weichenbau-Prospekt und Molzahns Elektrodreh¬
bank-Prospekt (beide auf den folgenden Seiten) beweisen.
DOM
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FWS
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FRANZ W. SEIWERT: Lageplan einer Kölner Galerie
Eine klassische Folge vonTypophotos (wie dieVerbindung von Photographie
und Typographie genannt wird) haben Max Burchartz, der die Form, und
Johannes Canis, der den Text gestaltete, in einer Mappe mit Werbeblättern
für den „BochumerVerein für Bergbau und Gußstahlfabrikation" geschaffen.
Eine Abbildung des Umschlags ist dem Abschnitt über Typographie und
Photographie eingefügt. Von der Schönheit der Innenseiten können die fol¬
genden Seiten eine nur schwacheVorstellung vermitteln. Es handelt sich um
etwa ein Dutzend Einzelprospekte im Format A4 für die verschiedenen
Produkte des Vereins. Jeder Prospekt enthält außer Schwarz eine andere
Farbe, die ständig wechselt (Unterscheidung durch Farbe). Die Farbe ist
indes keine Schmuckform, sondern wird funktionell zur Betonung der Form
und zur Erzeugung von Farb-Form-Kontrasten verwandt. Ich stehe nicht an,
diese ganze Arbeit repräsentativ für den Geist unserer Epoche zu nennen.
Eine beinahe bildmäßige Wirkung erreicht Molzahn in seinem Elektrodreh¬
bank-Prospekt durch ein Maximum an Form- und Färb-Kontrasten. Wenn
LA JOS KA8SÁK:
Warenproapekt. 1926.
BERLIN KÖLN
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