seine Briefe aber schon äußerlich kennzeichnen will, kann natürlich seine
Firma auch außen aufdrucken. Beispiel: Briefhülle Tapetenhaus Rühl.
Auch auf der Fensterhülle dürfen nach den jüngsten Vorschriften der Post
für Firmenaufdruck und Reklame nur das linke Drittel der Vorderseite und
die Rückseite, wo aber auch am oberen Rande mindestens2V2Cm freigelassen
werden müssen, benutzt werden. Es empfiehlt sich, etwa 3 cm am oberen
Rande der Hülle, gleichviel welcher Größe, unbedruckt zu lassen, damit durch
den meist quer über die ganze Hülle laufenden Poststempel keine Schrift
verdecktwird.Brlefmarken(bzw.Frankierstempel)solltendertypographischen
Gestaltung einbezogen werden, da der Empfängerdie Briefhülle in derRegel
in frankierter Form erhält.
CO RÜHL
HERBERT BAYER: Normfensterumschlag (verkleinert).
Weißes Papier, Aufdruck in Schwarz und Rot. Format С в, DIN 680.
DIE POSTKARTE
Ein Normblattentwurf für die Postkarte ist vom Normenausschuß zurück¬
gezogen worden, da das Reichspostministerium Einwände erhob. Eine Neu¬
bearbeitung ist in Vorbereitung.
Das Format der Postkarte ist Din A6 (105 X 148 mm), das größte zulässige
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Format in Deutschland und zugleich das Format derWeltpostkarte. Die Post¬
karte im Format A6 kann also nach allen Ländern gesandt werden.
Die Post schreibt die Freilassung der rechten Hälfte der Vorderseite vor.
Die linke Seite steht dem Absender zur Verfügung. Der Aufdruck „Postkarte"
ist nicht notwendig.
Da vorläufig noch keine Norm für die Konstruktion der Postkarte vorliegt,
bleibt ihre Gestaltung noch fast völlig dem einzelnen überlassen. Die nächsten
Seiten zeigen einige gute typographische Lösungen gewöhnlicher Postkarten.
Beim Entwurf der Postkarte muß, ähnlich wie beim Geschäftsbrief, die Auf¬
schrift der Adresse und die aufgeklebte Briefmarke der Gestaltung ein¬
bezogen werden (man erhält die Postkarte stets in beschriebener Form;
unbeschrieben sehen sie nur Drucker und Absender). Man klebt darum am
besten schon dem Entwurf die Marke auf. Die Briefmarken dürfen nicht
(etwa mit Cicerobalken) umrahmt werden, da dadurch der Poststempel
unleserlich werden kann.
Die meistgebrauchte Form der Adreßniederschrift:
Herrn
Fritz Meyer
Berlin-Charlottenburg 2
Goethestrasse 40
stammt noch aus der Handschriftzeit, ¡st unübersichtlich und gerade auch
für Maschinenschrift wenig zu empfehlen. Die gedrängte Schreibweise:
Herrn Fritz Meyer
Goethestr. 40
Berlin-Charlottenburg 2
ist besser. In USA ist sie allgemein gebräuchlich. Ihre klar gegliederte Form
erleichtert die Einbeziehung in die typographische Gestaltung.
Es ¡st zweckmäßig, schon beim Satz der Postkarte auf Vorder-und Rückseite
den Heftrand (mindestens 20 mm) einzuhalten. Wie jedes Schriftstück,
muß auch die Postkarte im Ordner gelesen werden können, ohne daß sie
herausgenommen wird. In einigen unserer Beispiele ¡st der hier geforderte
Heftrand freigelassen worden. Die obersten 25 mm der (beklebten) Adreß-
seite sollten besser nicht mit Schrift bedruckt werden, da der Poststempel
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