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HERBERT BAYER: Normbrief bogen. 1925.
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Symmetrie des Ganzen empfindlich gestörtwird. Schon die links und rechts
/om Signet stehenden Gruppen sind nicht rein symmetrisch, und die unter
dem hier gewiß nicht gut aussehenden Balken befindlichen Gruppen, die jede
einzeln auf Mittelachse gesetzt sind, machen eine Harmonie des Ganzen
vollends unmöglich. Hinzu kommen die eigentlich unmotivierte Angabe des
Heftrandes durch eine punktierte Linie, die mißverstandenen, völlig über¬
flüssigen zwei kurzen Linien links neben „Kiel", die dilettantische Bezeich¬
nung der Fensterecken und die ebenfalls wenig befriedigenden Schlu߬
angaben. Warum überschreitet die Zeile „Dinformat A4 (210x297)" plötz¬
lich den Heftrand?
Beschrieben sieht ein so mangelhaft gesetzter Briefbogen natürlich noch
schlechter aus. Es ist von größter Wichtigkeit, schon beim Entwurf zu be¬
rücksichtigen, daß der Brief den Empfänger immer nur in beschriebener
Form erreicht. Man legt am besten bereits der Skizze einen Probebrief mit
Adresse auf und prüft dann die Gesamterscheinung.
Trotz den zahlreichen Bindungen, die die Norm dem typographischen Ge¬
stalter aufzwingt, ist es durchaus möglich, künstlerisch einwandfreie Brief¬
bogen zu schaffen. Wer das Gegenteil behauptet, wird wohl auch anders ge¬
arteten Schwierigkeiten nicht gewachsen sein. Jedenfalls beweisen die hier
abgebildeten Briefbogen, sowie zahllose normrechte Briefbogen, die in mei¬
nen typographischen Abendkursen und in meinem Unterricht an der Meister¬
schule für Deutschlands Buchdrucker entstanden sind, daß trotz allen Be¬
schränkungen gute, typographisch einwandfreie Lösungen möglich sind. Und
solltennichtgeradedieSchwierigkeiteneinAnreizzuihrerÜberwindungsein?
Es ist übrigens denkbar, daß die hier gegebenen Regeln für die Typogra¬
phie des Normbriefs in Einzelfällen durchbrochen werden müssen, damit
eine harmonische Gestaltung möglich wird. Ich wollte mit ihnen lediglich
der Unsicherheit begegnen, mit der man oft dem ganz neuen Problem des
Normbriefs gegenübersteht.
Rechnungen und Auftragsbestätigungen werden ebenfalls nach Din 676 ge¬
staltet. Beispiel: Gebühren-Rechnung Molzahn (auf der nächsten Seite).
Da sich der Dinbriefbogen bisher vorzüglich bewährt hat, führen ihn immer
mehr Firmen ein. Sehr viel kann in dieser Hinsicht noch von den Buch¬
druckereien durch den Hinweis auf die Existenz der Norm getan werden,
denn viele, besonders kleinere Firmen wissen von ihr noch gar nichts.
Gewiß ist die Herstellung eines Normbriefes durch die notwendige präzise
Ausführung teurer als die eines gewöhnlichen. Das wird indes wettgemacht
durch seine größere Zweckmäßigkeit. Das Blindmaterial kann stehenbleiben
und immer beim nächsten Briefbogen wieder verwandt werden, wodurch
noch eine gewisse Zeitersparnis erreicht wird.
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