Der Ortsname muß der Deutlichkeit wegen unterstrichen werden. (Nicht
,,sperren", allenfalls ungesperrte Versalien als Auszeichnung verwenden!)
Diese Schreibweise hat den Vorteil, daß sie übersichtlicher und einfacher
zu schreiben ist als die alte, Indem bei jeder Zeile der Wagen nach rechts
geschoben wird und nicht durch Blindtasten neu eingestellt werden muß.
Der Anfang der geschriebenen Zeilen muß mit dem der gedruckten überein¬
stimmen, damit das Ganze eine ruhige Erscheinung bildet.
Es ist darum nicht zu empfehlen, das Anschriftfeld etwa mit einem Rahmen
zu bezeichnen, der diesen gleichmäßigen Anfang aller Zeilen unmöglich
machen würde.
Überhaupt gilt, ganz besonders vom Normbriefbogen, daß er im allgemeinen
um so besser aussehen wird, je weniger er sekundäre Mittel (Linien, Punkte
usw.) enthält und sich auf die Schrift, das Signet usw. beschränkt. Der
Briefbogen ist schon an sich eine komplizierte typographische Form, deren
Deutlichkeit man nicht durch Zutaten vermindern sollte.
Wie die Anschrift, beginnt auch der Inhalt des Briefes an der „stummen"
Senkrechten, die durch den Anfang der gesetzten Zeilen angedeutet wird
Die Form des maschinengeschriebenen Textes wirkt geschlossener, wenn
man die Zeilen eng, nicht „durchschossen" schreibt.
Die Schlußmarke erhält am besten Punktform (siehe Briefbog en, .Arbeits¬
gemeinschaft"), da einStrich leicht eine unbeabsichtigte, mißverständliche
Unter- oder Durchstreichung eines Wortes bewirken kann.
Die Lochmarke ¡st überflüssig,
l.wenn der Brief in gewöhnlichen, nicht in Fensterhüllen verschickt wird. Er
wird dann je einmal längshalb und querhalb gefaltet, und die Mitte der
Briefhöhe (die Lochmarke) braucht dann nicht eingedruckt zu werden;
2. wenn der Brief, was leider noch zu wenig geschieht, schon im voraus
gelocht wird.
Sonst muß sie, am besten in Form eines kurzen, am Rande abfallenden
einpunktfetten Striches, eingedruckt werden.
Die Faltmarken' sind nur dann einzudrucken, wenn Fensterhüllen ver¬
wendet werden sollen. Gewöhnlich haben sie die Form kurzer, am Rande
abfallender feiner Striche. Ich finde es besser, statt ihrer kleine (Sechspunkt)
Ziffern 1, 2, 3 auf die betreffenden Stellen zu setzen. Da diese hart und un¬
geschützt am Rande des Satzes stehen, wird man gut tun, sich für diesen
Zweck die Ziffern in Messing anzuschaffen.
Wie wenig durchdacht der immerhin der Norm durchaus entsprechende
Brief der Deutschen Werke ist, möge eine kurze Betrachtung lehren.
Die formale Idee ist die Mittelachsenkomposition. Der Heftrand links bewirkt
daß das Signet nach rechts geschoben erscheint, wodurch die beabsichtigte
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Genormter, aber nicht gestalteter Briefbogen.
Viele überflüssige Linien. Ein unglückliches Gemisch geschriebener und typographischer Formen. Der
Heftrand wird offenbar nicht mehr zum Briefbogen gehörig angesehen, aber bloß, weil man sonst wohl
gezwungen gewesen wäre, die beliebte Mittelachsengruppierung aufzugeben. Trotzdem ist die Durch¬
führung dieses Prinzips nur ganz unvollkommen geglückt - auch hier der Beweis, daß die axiale An¬
ordnung unzeitgemäß ist.
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