eine Form bezeichnen, sondern ihn weiß stehen und die Schriftzeilen an seiner
rechten Grenze beginnen lassen. Genau an dieser Grenze, die nunmehr durch
den Anfang einigerZeilen festgelegt ist, soll auch die Maschinenschrift begin¬
nen. Wenn man so verfährt, zeigt der beschriebene Brief links einen angenehm
leuchtenden weißen Streifen (vorausgesetzt, daß die geschriebene Schrift am
rechten Rande den vorhandenen Raum voll ausnutzt und nicht 2 oder 3 cm
vorher aufhört, was ganz unbegründet wäre).
Die Lochung kann zweckmäßig im voraus erfolgen, wie das Normblatt
vorschlägt, und es ist sogar möglich, daß die Löcher, der Gestaltung bewußt
einbezogen, die Gesamtwirkung bereichern. Ich halte es dabei fürwünschens¬
wert, den Anfang der gesetzten Zeilen so zu wählen, daß die Löcher genau
in die Mitte des Heftrandes kommen. Gewöhnlich sind in diesem Falle 25 mm
Heftrand notwendig.
Der Raum für die Firma usw. wird am besten ganz ausgenutzt, die weißen
Felderzwischen den Zeilen gelten dabei als den schwarzen Druckformen
formal gleichwertig. Darum kann nicht nur, sondern soll der Druck bis knapp
zum rechten Rand reichen (am besten dort 1 Cicero vor dem Rande auf¬
hören). Nur so kann der Heftrand links sichtbar gemacht werden. Es besteht
auch grundsätzlich kein Anlaß, ganz oben mehr als 1 Cicero freizulassen,
jedoch hängt es von dem Umfang des eigentlichen Kopfes und der Gesamt¬
form der Gestaltung ab, ob man schon so weit oben beginnen will.
Da der Brief zum Schluß gefaltet wird (bei Verwendung der Normfenster¬
hülle asymmetrisch), ist es zur Erreichung einer guten Gesamtwirkung not¬
wendig, schon beim Satz auf die Falten Rücksicht zu nehmen, also die ein¬
zelnen Gruppen des obersten Feldes in der Mitte und auch an der weiter
rechts gelegenen Faltmarke beginnen oder aufhören zu lassen und andere
senkrechte Teilungen zu vermeiden (siehe den abgebildeten Normbriefbogen
„Arbeitsgemeinschaft"). Gerade bei solchen Briefen, die in Fensterhüllen
gesteckt werden sollen, ist dies eigentlich unbedingt notwendig; bei Briefen,
die in gewöhnlichen Briefhüllen verschickt werden, ist es nicht unbedingt
erforderlich, dagegen aber die Benutzung der Mittellinie (Falte) erwünscht.
Diese Mittellinie spielt eine weitere wichtige Rolle in der Gruppe der Ge¬
schäftsangaben. Es wäre nier durchaus falsch und dem Sinne der Norm
widersprechend, wenn man aus den Angaben mehrere lange Zeilen wie auF
den alten Briefbogen machen würde. Es müssen Einzelgruppen gebildet
werden und deren Teile nicht neben-, sondern untereinander stehen.
Es sieht nun weder gut aus, noch ist es besonders deutlich, wenn man die
einzelnen Gruppen auf Mittelachse stellt. Beim asymmetrischen Briefbogen
wäre es überhaupt formwidrig. Die beste Lösung dürfte wohl sein, die unter¬
einanderstehenden Zeilen an einer gemeinsamen Senkrechten beginnen zu
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lassen. In sehr vielen Fällen lassen sich aus diesen Gruppen zwei Zeilen bilden:
Die Oberbegriffe („Postanschrift des Absenders", „Drahtwort" usw.) stehen
in der ersten, die eigentlichen Angaben darunter in der zweiten Zeile (siehe
die „Gebühren-Rechnung" von Molzahn). Die Einzelgruppen könnten durch
kurze senkrechte Linien getrennt werden, wenn dies notwendig erscheint.
Gewöhnlich aber wird zwischen ihnen je 1 Cicero Abstand möglich sein, der
eine weitere Trennung überflüssig macht. Schema:
Die Hauptteilung erfolgt in der Mitte des Briefbogens durch ein senkrechtes
blindes Cicerostück, das sich rechts oder links (besser rechts) von der Mittel¬
linie befindet und an ih г beg i nnt(slehe Norm brief bogen „Arbeitsgemeinschaft"
und „das bauhaus in dessau"). Niemals sollte die senkrechte Bruchlinie auf
die Mitte des freibleibenden Cicerostreifens zu liegen kommen,
Um ein Schema für schwierigere'Fälle dieser Zeilen zu geben, bringen wir
hier die Gruppen unseres Gegenbeispiels, des Briefbogens der Deutschen
Werke in besserer und deutlicherer Form:
Postanschrift: Drahtwort: Deweka ' Telefon: Banken: Postscheckkonto:
Kiel,Schließfach I52/I62 (ABC-Code 51h Ed. 6300-14 Kiel: Reichsbank Hamburg 36175
Ingenieur-CodeGallané) Vereinsbank
Commerz- u.Privalbk.
Berlin : Relchs-Kredit-Ges. A6
Eine weitere Schwierigkeit bietet die Deutlichmachung des „Fensters", des
Feldes fürdie Anschrift des Empfängers. Man kann die vier Ecken des Fensters
durch Winkel Г oder Punkte • bezeichnen, wenn man nicht vorzieht, diese
Mittel zu vermeiden und die Ecken des Fensters indirekt anzugeben. Das
letztere ist besser. Es geschieht, indem man z. B. die Zeile mit der Adresse
des Absenders bis zur Mitte führt, was sich durch Abkürzen oder sinnge¬
mäße Ergänzungen meist erreichen läßt (aber auch die nächste Gruppe
— Drahtwort bzw. Fernruf — kann noch auf die linke Hälfte des Bogens
genommen werden), und indem man auch die Gruppe „Ihre Nachricht vom"
in der Mitte endigen läßt (siehe die Briefbogen „das bauhaus in dessau" und
„Arbeitsgemeinschaft"). Die Anfangs-und Endpunkte der Adreßzeile und der
Anfang von „Ihre Zeichen" zusammen mit dem Endpunkt von „Ihre Nach¬
richt vom" bezeichnen dann von selbst das Fenster.
Die Adresse des Empfängers wird am besten auf diese Weise geschrieben:
An die Büchergilde Gutenberg
Dreibundstr. 5
Berlin SW 61
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