Buchformate
Entwurf
DIN
829
Formate der gehefteten beschnittenen Bücher
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Die Buchformate sind DIN 476 - Papierformate - entnommen.
Die Formate der A-Reihe, nach der Geschäftspapiere, Werb¬
sachen, Akten, Karteikarten festgelegt sind, sind auch für
Bücher zu bevorzugen.
Für Geschäftsbücher werden alle Formate der A-Reihe von A2 bis A7
verwendet.
Für Fälle, in denen sich die A-Formate nicht verwenden lassen, sind die For¬
mate der B-Reihe zulässig.
Die Formate können hoch und quer verwendet werden.
Geheftete beschnittene Bücher (und Zeitschriften) haben genau Norm¬
format.
Bücher mit austrennbaren Blättern sind um den Blockrand breiter als Norm¬
format; das ausgetrennte Blatt muß Normformat haben.
Is1 beim Binden ein weiterer Beschnitt notwendig, so werden die Blätter
etwas kleiner als Normformal, Dafür steht der Deckel entsprechend über. Die
Höhe des Deckels muß genau dem Normformat entsprechen, die Breite ist
durch das Bindverfahren bedingt.
Über Rohbogen und Satzspiegel liegen noch keine Normen vor, sie sind so zu
wählen, daß das geheftete Buch auf Normformat beschnitten werden kann.
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Oktober 1926
Es kommt aber heute darauf an,
1. -eine zeitgemäße (also nicht-historisierende) typographische Form zu
finden ;
2. billige Volksbücher, nicht teure Luxusbücher für Snobs, herzustellen.
Hinsichtlich der Schriftform der Brotschrift sei auf den dieses Thema be¬
handelnden Abschnitt dieses Buches verwiesen. Jedenfalls kommt als solche
eine nicht-individuelle Antiqua, also eine klassische Type — etwa Garamond
— oder eine moderne unpersönliche — etwa Nordische Antiqua — in Frage,
solange man die Grotesk nicht in Mengen besitzt, die ihre Verwendung als
Brotschrift überhaupt möglich machen. Selbstverständlich wäre es nicht
gut, ein Buch aus fetter oder halbfetter Grotesk zu setzen, da man größere
Mengen dieser Schrift nicht lesen kann. Als Brotschrift wäre magere oder
gewöhnliche Grotesk zu verwenden, und dieses Buch will ein Beispiel dafür
sein, daß sich Grotesk ebenso gut liest wie irgendeine alte Schrift. Als Aus¬
zeichnungsschriften sind Grotesken (halbfetten und fetten Schnittes), Egyp¬
tienne und fette Antiqua am geeignetsten. Auch derText einer Reisebeschrei¬
bung oder eines Romans kann durch größere und kleinere fette Grotesk¬
überschriften optisch organisiert werden. Das photographische Klischee
wird dem Buche als neues Element eingefügt.
Das Ideal der Renaissance — das gleichmäßige Grau der Buchseite — ist
aufgehoben; an seineStelletrittdieHarmonie von hinsichtlich ihrer Helligkeit,
Raumwirkung und Richtung kontrastierenden, typographischen und photo¬
genen Elementen. Derzeitgemäße Einband und der Schutzumschlag zeigen
ebenfalls die zunehmende Verwendung der Photographie.
Schon heute kann festgestellt werden, daß eine neue Buchform existiert.
Buchformate
Die nebenstehenden genormten Buchformate sind zwar nicht für die schön¬
geistige Literatur geeignet — für Romane und dergleichen Bücher, die In
der Hand gelesen werden, sind sie zu breit und daher unbequem — wohl
aber für größere Bücher, wissenschaftliche Werke, Kataloge in Buchform,
Handbücher (dieses Buch hat das Format A 5), auch solche kleineren
Formats (A6). So kann man z. B. das Format A4 sehrgut für Kunstbücher,
Monographien und ähnliche Literatur verwenden.
Es scheint daneben notwendig, auch die Formate der Romanliteratur, den
besonderen Forderungen ihrer Gebrauchsweise entsprechend, zu normen.
Das Seitenverhältnis der Dinformete ist für diese Bücher unbrauchbar.
Vielleicht sollte man sich darauf beschränken, nur die Höhe der Bücher
dieser Art zu normen (etwa Romane 176 mm hoch).
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