üch ist. Abhilfe kann hier nur eine karteireife Inhaltsfahne vor jedem Heft
schaffen, wie siez. B. die „Zeitschrift fürOrganisation"(Berlin, Spaeth & Linde)
eingeführt hat. Ihre einzelnen Abschnitte, auf Karteikarten im DinformatA6
aufgeklebt, ergeben eine nach Sachen und Verfassern systematisch geord¬
nete Kartei, die es ermöglicht, noch nach Jahren Artikel über bestimmte
Gebiete oder von bestimmten Verfassern usw. leichtestens aufzufinden. Hier
ist also eine wichtige Aufgabe für die Zeitschriftenverleger bzw. den Börsen¬
verein. Mit einer entsprechenden Norm würde einem sehr dringenden Bedürf¬
nis abgeholfen.
Zur typographischen Gestaltung der Zeitschriften
Voraussetzung für eine gute Erscheinung der Zeitschrift ist die Wahl einer
guten Schrift. Zweckmäßig sind die guten Antiqua-Brotschriften der Gegen¬
wart, z. B. Nordische Antiqua, Französische Antiqua, Sorbonne, aber auch
die reinen klassischen Schriften, z. B. Garamond, Baskerville, Didot, Bodoni,
daneben gute Schnitte der gewöhnlichen Mediäval und der Antiqua.
Die längst unzeitgemäße Fraktur sollte vermieden werden, ebenso aus¬
nahmslos die Künstlerschriften.
Als Auszeichnungsschrift für die Titel, Seitenzahlen usw. ist fette oder
halbfette Grotesk mit ihrer klaren und deutlichen, zum Text stark kontra¬
stierenden Erscheinung jeder anderen Type vorzuziehen.
Abschnittitel sollten nicht mehr auf Mitte, sondern nach links heraus¬
gestellt werden. Das gleiche gilt natürlich von Ziffern wie „1." und Untertiteln
innerhalb der Abschnitte. Die Asymmetrie darf nie durch symmetrische Titel
und Formen gestört werden.*
DieSeitenza hl sollte durchwegs,wie es heute im allgemeinen schon üblich
¡st, unten außen erscheinen. Eine Betonung durch Grotesk ¡st zweckmäßig.
Die sehr häßlichen Trennungslinien zwischen den Spalten sollten ganz
verschwinden. Der Zwischenschlag von einer Cicero und mehr trennt die
Spalten ohnehin deutlich genug.
Ebensowenig schön sind die stets in der mystischen Dreizahl auftretenden
Sternchen am Schluß der Abschnitte. Abgesehen von ihrer meist häßlichen
Form sind sie ganz nutzlos. Selbst ein geringer Abstand zwischen zwei
Artikeln trennt diese genug ; jeder Schmuck, besonders ein so fragwürdiger,
ist überflüssig. Sollte in Einzelfällen aus besonderen Gründen eine intensive
Trennung kleinerer Abschnitte notwendig sein, so greife man zu einzelnen
runden Sechspunkt-Punkten.
•Unbedingt zu verwerfen sind die heute sehr verbreiteten ge ze I eh n eten Abschnittitel. Sie sind teuer
und weder schön nach eigentlich passend. Zu einer Zeltschrift, die doch g e s e t z t wird, gehören gesetzte
T,tel. Wenn man keine Norm für a 11 e Titel schofft.lassen eich ungezählte verschiedene Formen ständig
wechselnder typog ra p h ische г Titel denken,
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