1922, Arabisch-Türkisch, type specimen
from D. Stempel, Frankfurt, Leipzig,
Vienna, Budapest
12
Original-Erzeugnis
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4,5 Cicero, 54 Punkte
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Die Inltiel.Umrehmunain lino bui Einteilungen zuiemmengeietzt Schriftgießerei D. Stempel, Akf.-Gef., Frankfurt am Main, Leipzig, Wien und Budapeíf 50- -/л,7 Tholenaar ÜBER DIE SAMMLUNG Über das Sammeln von Jan Tholenaar Mit einer Einführung von Caspar Gijzen Die Schriftmuster vom Ende des 19. Jahrhunderts sind wirklich hinreißend; diese unendliche Vielfalt ist großartig. Jan Tholenaars private Schriftmustersammlung ist eine der eindruckvollsten ihrer Die Beispiele, die Tholenaar vorführt, sind wirklich ausgezeichnet gesetzt, ob Immer wieder unterstreicht Tholenaar seine Bewunderung für die offenkundi¬ Eine einzige Beschränkung erlegt Tholenaar sich beim Sammeln auf: Die Mus¬ Manche Muster findet er „amüsant", andere einfach nur „nett". Nicht sonder¬ „Aber wenn man einmal all diese viktorianiscben Fantasielettern hier etwa mit Caspar Gijzen Schriftmuster zu sammeln ist gar nicht so leicht heutzutage. Sie sind näm¬ Ich erinnere mich noch an eine meiner ersten Erwerbungen, eine Mus¬ Meine Liebe zu typografischen Schriften entdeckte ich während meiner Ein ganz besonderes Vergnügen war es für mich immer, die Bibliothek Bei einem Besuch der St. Bride Printing Library in London lernte ich Über das Sammeln von Schriftmustern 51
von Schriftmustern
Art weltweit. Tholenaars persönlichen Vorlieben entsprechend liegt der Schwer¬
punkt seiner Sammlung auf Mustern aus der Zeit zwischen 1830 und /930. Einige
der vielen Glanzstücke aus diesen 100 Jahren, fantasievolle Schriften und Orna¬
mente unterschiedlichster Form, sind zugleich herausragende druckkünstlerische
Werke. Wenn Tholenaar beim Vorführen einiger besonders schöner Stücke ins
Schwärmen gerät, kann man kaum anders als mitgerissen sein: „Diese Fülle, diese
bezaubernden Farbkombinationen. Und wie komplex das aufgebaut ist - da ste¬
cken Wochen an Arbeit drin. Dieses blasse Grün und Braun und das Hellgrau da
direkt nebeneinander, ohne dass sich irgendetwas beißt. Schau dir nur an, wie gut
das zusammenpasst, unglaublich! Und alles Hochdruck, keine Lithografien. Da
kann es schon einmal zu Absonderlichkeiten kommen; zum Beispiel bei diesem
Exemplar hier: komplett mit Kupferzeilen gesetzt! Die wurden in Gips befestigt,
heutzutage weiß überhaupt niemand mehr, wie so etwas geht. Manchmal stößt
man auch auf eine schöne kleine Signatur, die genauso entstanden ist. "
es nun die Schrift, Linien oder komplexe Ornamente betrifft. Für das gesamte
damals feilgebotene Material wurden handgesetzte und -gedruckte Anwendungs¬
beispiele erstellt. Tholenaar blättert weiter durch das Buch: „Die Schriftmuster
vom Ende des ¡^.Jahrhunderts sind wirklich hinreißend; diese unendliche Vielfalt
ist großartig. "
ge Hingabe, mit der Schriftmuster zu jener Zeit komponiert wurden. Ergreift
eines heraus, bei dem die Gestaltungskunst des Typografen anhand eines einzel¬
nen Buchstaben vorgeführt wird, und dann ein anderes, das verschiedene Druck¬
techniken vorführt: Hochdruck, Stich, Offset.
ter müssen in Blei gesetzt sein. Er besitzt Exemplare von Schriftgießereien und
Druckereien, aber auch ein Inserat in einer Zeitschrift etwa kann ein Muster sein.
Die Stücke ersteht Tholenaar bei Antiquariaten auf der ganzen Welt. Nach vielen
Jahren im Verlagsgeschäft ist er es gewohnt, schwere Bücherkoffer mit sich herum¬
zuschleppen. Natürlich schaut er sich auch eine Vielzahl an Katalogen an; als Bei¬
spiel nennt er den berühmten Schriftenkatalog des Antiquariats Jammes: „Man
braucht gar nicht erst darüber nachzudenken ... Schau dir nur die Preise an. Und
die sind alle so. Es war furchtbar, eine richtige Qual, nichts als Schriftmuster. "
lich begeistern kann Tholenaar sich indes für die zahllosen im vergangenen Jahr¬
hundert entstandenen Groteskschriften, mit Ausnahme von Paul Renners Futura.
der perfekten, aber steifen Schweizer Typografie aus der Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg vergleicht, sind Erstere doch weitaus attraktiver. "
lich selten und teuer geworden. Man muss praktisch alles in Antiquariaten
oder bei Auktionen erstehen. Das hinterlässt ein ordentliches Loch im
Geldbeutel. Ich könnte heute unmöglich mit meiner Sammlung noch ein¬
mal ganz bei null anfangen. Wenn ich in eine Buchhandlung gehe (eine
Sache, der ich kaum widerstehen kann, egal in welchen Breiten ich mich
gerade aufhalte) und mich erkundige, ob sie irgendwelche Schriftmuster
dahaben, bekomme ich oft zu hören: „Nein, und wenn ich schon mal eins
hereinbekomme, bin ich's auch sofort wieder los. Das scheinen heute alles
echte Sammlerstücke zu sein."
tersammlung von Schelter &c Giesecke aus dem Jahr 1886, die ich bei Kok
in der Oude Hoogstraat in Amsterdam gekauft habe.
Ausbildung an der Amsterdamse Grafische School in der Dintelstraat von
1945 bis 1947. Bei J. Aarden, der für seine Kurse zu den Themen „Neuer
Trend" (1920-28, ein Linotypekurs) und „Illustrative Typografie" (1928-34)
bekannt war, habe ich Schriftsetzen gelernt. In Möllenkamps Zeichenklasse
mühten wir uns endlose Stunden an der Hollandse Mediaeval. Ich werde
mein Lebtag nicht vergessen, dass an dem großen A ein kleines Fähnchen
hängt. Zum Unterrichtsstoff gehörten Schriften wie Nobel, Romulus,
Bodoni, Studio, Libra und Iris. Am liebsten mochte ich die Gravure mit
ihren langen Ober- und Unterlängen und die Trajanus.
der Lettergieterij Amsterdam (die vormalige Schriftgießerei Nicolaas Tet¬
terode in Rotterdam, die später ihren Sitz in die Amsterdamer Bilderdijk-
straat verlegte) zu besuchen. Dort bekam ich beispielsweise zum ersten Mal
ein Derriey-Muster von 1862 zu Gesicht, wahrscheinlich das schönste, das
jemals entstanden ist. Erst Jahre später sollte ich ein solches ergattern.
die Printers' International Specimen Exchange-]ahrbüchet kennen, von denen
ab 1880 16 Ausgaben in Auflagen von 200 bis 450 Exemplaren erschienen.